Barockes Weihnachtskonzert
öffentliche Generalprobe der
Philharmonie Merck

Dienstag, 6. Dezember 2011, 19:30 Uhr
in der Evangelischen Kirche
Erzhausen

Simon Höfele, Trompete
Matthias Metzger, Violine
Philharmonie Merck
Margaret Faultless, Violine und Musikalische Leitung

Henry Purcell
Suite aus "Abdelazer" | Sonate für Trompete und Streicher D-Dur

Georg Friedrich Händel
Concerto grosso G-Dur op. 6 Nr. 1

Giuseppe Torelli
Sonate a cinque

Johann Sebastian Bach
Konzert für 2 Violinen und Orchester d-Moll

Georg Friedrich Händel
Ouvertüre D-Dur "Water Piece" für Trompete und Streicher

Veranstalter: KUK (Kunst und Kultur) Erzhausen
 

Trompete brillant

Viel Trompetenglanz zu Weihnachten - und ein glänzender junger Virtuose im Rampenlicht: Der siebzehnjährige Simon Höfele aus Raibach, mehrfacher "Jugend musiziert"-Preisträger, gewann unlängst den "europäschen Wettbewerb junger Trompeter" in Frankreich. Er war der einzige deutsche Teilnehmer und ließ mit seinem blitzenden Spiel die 40-köpfige internationale Konkurrenz hinter sich. Mit ihm zusammen musiziert das Barockensemble der Philharmonie Merck, angeführt von Margaret Faultless, einer der erfahrensten Barockgeigerinnen unserer Tage. Als Konzertmeisterin beim Orchestra of the Age of Enlightenment und bei Ton Koopmans Amsterdam Baroque Orchestra prägt sie seit Jahrzehnten den Klang von zwei der wichtigsten Ensembles der Alten Musik.
 

Philharmonie Merck:
Auf der Homepage der Philharmonie Merck findet man folgende Informationen:
Die Philharmonie Merck ist benannt nach der Apothekerfamilie Merck, die 1668 die Grundlage schuf für das älteste pharmazeutisch-chemische Unternehmen der Welt - die heutige Firma Merck in Darmstadt. Das Unternehmen ist Hauptsponsor des Orchesters.

Das Ensemble wurde 1966 gegründet - zunächst als Werksorchester unter dem Namen "Instrumentalkreis im Hause Merck". Im Laufe der Jahre entwickelte sich hieraus ein Profi-Orchester. Seit 2003 trägt das Orchester den Namen Philharmonie Merck. Im selben Jahr wurde Wolfgang Heinzel Chefdirigent. Das freie Orchester besteht aus bis zu 80 professionellen Musikern, die für bestimmte Arbeitsphasen zusammen kommen. Das Repertoire der Philharmonie umfasst alle Stilrichtungen von Barock über Romantik bis hin zur zeitgenössischen Musik sowie Crossover-Projekte. Mehr als 20.000 Zuschauer besuchen jährlich die Konzerte in Darmstadt und Umgebung. Daneben veranstaltet die Philharmonie Kinder- und Jugendprojekte, beispielsweise Sitzkissenkonzerte oder Orchesterwerkstätten. Ziel dabei ist es, Kinder und Jugendliche für klassische Musik zu begeistern.

http://www.philharmonie-merck.com

Margaret Faultless

Margaret Faultless ist sowohl als Konzertmeisterin, Kammermusikerin und Solistin, als auch als Spezialistin auf dem Gebiet der Historischen Aufführungspraxis gefragt. Von 1989 an war sie Konzertmeisterin des Orchestra of the Age of Enlightenment und hat dort u.a. mit Sir Simon Rattle, Sir Roger Norrington, Ivan Fischer und Sir Mark Elder gearbeitet. Über zwölf Jahre lang war sie Konzertmeisterin beim Amsterdam Baroque Orchestra unter Ton Koopman, mit dem sie sämtliche Bach-Kantaten einspielte. Als Solistin der Violinkonzerte Pietro Locatellis (1695 - 1764) erhielt sie höchstes Kritikerlob.

Sie arbeitete regelmäßig mit dem European Union Baroque Orchestra zusammen, gab zahlreiche Konzerte als künstlerische Leiterin des Devon Baroque Orchestra, des Jerusalem Baroque Orchestra und des Russian National Orchestra, als Mitglied des London Haydn Quartet sowie mit ihrem eigenen Ensemble Music for Awhile. Im Jahre 2009 arbeitete sie sowohl mit dem Züricher Kammerorchester als auch dem London Philharmonic Orchestra zusammen. Selbst Absolventin der Cambridge University, ist Margaret Faultless nun künstlerische Leiterin des dortigen Collegium Musicumund unterrichtet barocke Aufführungspraxis.

 

GROSS-UMSTADT

Simon Höfele ist frischer Preisträger eines europäischen Musikwettbewerbs. Im Wohnzimmer probt er die Stücke, mit denen er sich in der klassischen Musikszene bereits einen Namen macht. Alles begann mit einer Fanfare. Das kleine, fast unscheinbare Instrument sollte als Zierde an der Wand hängen; stattdessen begründete es eine musikalische Karriere.

„Mein Vater hatte die Fanfare bei eBay ersteigert“, erzählt Simon Höfele aus dem Groß-Umstädter Ortsteil Raibach. „Eigentlich war sie gar nicht zum Spielen gedacht, sondern sollte als Dekoration dienen.“ Der damals Achtjährige belegte die Fanfare jedoch mit Beschlag und entlockte ihr Melodien, die sofort sein Talent für Blasinstrumente erkennen ließ.

Acht Jahre und etliche musikalische Erfolge später besitzt Simon sieben Trompeten und ist auf dem Weg, vielleicht sogar zu einem Musiker von Weltruf zu werden. Kürzlich gewann er den „Europäischen Wettbewerb junger Trompeter“, der in der französischen Kleinstadt Alençon ausgetragen wurde. Der Raibacher nahm als einziger Deutscher an dem Wettbewerb teil und setzte sich gegen 40 talentierte Trompeter aus ganz Europa durch. Zwei Runden, in denen Pflichtstücke gespielt wurden, folgte eine Finalrunde der sechs Besten.

„Das Stück der Finalrunde war eine moderne, schwierige Komposition mit etlichen Tempowechseln“, erzählt Simon. Beim abschließenden Preisträgerkonzert spielte er das Werk ein zweites Mal in Begleitung eines Schulorchesters. „Das werde ich so schnell nicht vergessen“, meint der Sechzehnjährige und schmunzelt. Das Orchester habe zuvor kaum Gelegenheit gehabt zu proben und so sei das Konzert zum anstrengendsten Teil des Wettbewerbs geworden.

 

Den weiten Weg nach Frankreich nahm Familie Höfele gern auf sich. Vater Hans-Jürgen und Mutter Kornelia sind selbst Profimusiker und fördern die Begabung ihres Sohnes. So besucht Simon bereits seit zwei Jahren als Vorstudent die renommierte Musikhochschule in Karlsruhe und spielt seit einem Jahr im Bundesjugendorchester.

Der Kontakt zu Prominenten aus Politik oder der Unterhaltungsbranche ist für ihn schon fast zur Normalität geworden. Dennoch spürt man die Begeisterung, wenn er von seinem Auftritt im Schloss Biebrich zur Verabschiedung Roland Kochs erzählt - und seine Enttäuschung darüber, nicht bei einem Sting-Konzert mitgespielt zu haben. Ein großes Orchester begleitete damals den Sänger. „Ich war zu dem Zeitpunkt krank, hätte im Rollstuhl auf der Bühne gesessen. Das wollte ich nicht“, erzählt Simon, der neben den klassischen Werken von Strauß, Mahler und Bruckner, wie jeder Jugendliche, auch Gefallen an Popmusik findet.

Derzeit bereitet er sich auf eine Deutschlandtournee im Sommer vor, der sich eine vierwöchige Konzertreise durch Südamerika anschließt. Im Gepäck: acht Trompeten unterschiedlicher Stimmlagen und Systeme. Die achte ist sein Gewinn aus dem europäischen Wettbewerb. „Die muss ich noch in Frankreich abholen“, sagt er und lacht. „Der Wettbewerb war am Wochenende. Da hatte das Musikgeschäft geschlossen.“





(Darmstädter Echo 28.12.2010)

 

Matthias Metzger, Violine
http://www.die-streicherschule-neustadt.de/
 
Matthias Metzger (Violine) absolvierte sein Violinstudium bei Ulf Hoelscher an der Musikhochschule Karlsruhe, wo er die künstlerische Reifeprüfung mit Auszeichnung ablegte. Meisterkurse bei Reinhard Goebel, Robert Soëtens, Victor Pikaizen, Gerhard Schulz und Roman Nodel sowie Interpretationskurse bei Nikolaus Harnoncourt ergänzten seine Ausbildung.

Von 1987 bis 2003 war Matthias Metzger Konzertmeister des Schlierbacher Kammerorchesters und - seit 1993 - der Heidelberger Sinfoniker. Mit diesen Ensembles spielte er zahlreiche CDs ein (Haydn, Mozart, Beethoven),

von denen viele auch international große Beachtung fanden und mit Preisen ausgezeichnet wurden, so z.B. dreimal mit dem „Choc“ („Le Monde de la Musique“) in Frankreich.

Darüber hinaus konzertiert er als Solist und widmet sich intensiv der Kammermusik, unter anderem als Mitglied des Zehetmair Quartetts (bis 2005), dessen Schumann-Einspielung höchste internationale Preise erhielt, so z.B. den „Gramophone Award - Record of the year“, den „Diapason d’or de l’année“, den belgischen „Klara“ und den holländischen „Edison“.

 

Das Team von KUK hat wieder großartige Arbeit geleistet!
 
Am Abend des 6. Dezember 2011 sah unsere kleine, aber schöne Kirche so richtig einladend aus. Von der gegenüberliegenden Straßenseite aus angeleuchtet zeigte sie sich von ihrer schönsten Seite. Und man freute sich, aus dem feuchten und kalten Dezemberabend in den warmen Innenraum zu kommen, wo heute wieder das barocke Weihnachtskonzert der Philharmonie Merck stattfinden sollte.
 

 

 
Wie stets bei der sogenannten "Generalprobe" versorgte das Team von KUK auch diesmal wieder
 die Musiker mit herzhaft belegten Brötchen, viele fleißigen Hände waren dafür in der kleinen Küche aktiv:

Der Innenraum der Kirche war noch fast leer, nur das Cembalo wurde gestimmt. Zeit, sich ein wenig in unserer Kirche umzusehen:

Doch pünktlich um 19:00 Uhr füllte sich der Raum schnell mit vielen erwartungsvollen Gästen:

 

 
Zu Beginn begrüßte Frau Dagher gemeinsam mit Herrn Jonas vom Kirchenvorstand die Gäste im Namen von KUK:

 

 
Und dann begann das Konzert:

Ein ganz besonderes "Highlight" war der Trompeter Simon Höfele. Er ist gerade mal 17 Jahre alt und schon international bekannt:
     

 

Am Ende des wunderbaren Konzertes gab es viel Applaus. Der Geiger Matthias Metzger bedankte
sich im Namen des kleinen Orchesters für die gute Betreuung durch die Damen von KUK:

 

Frau Anne Katzenmayer bedankte sich beim Kirchenvorstand dafür, dass dieses Konzert wieder in der Erzhäuser Kirche stattfinden durfte, sie überreichte bei dieser Gelegenheit zwei Umschläge mit je einer Spende für den evangelischen Kindergarten und für die "Krabbelscheune". Den Musikern dankte sie für ihren großen Einsatz beim Konzert und sprach die Hoffnung aus, dass die Philharmonie Merck auch im nächsten Jahr wieder nach Erzhausen kommt. Als ein kleines Dankeschön und weil ja gerade Nikolaustag ist, schenkte sie jedem Musiker einen "echten" Schokoladen-Nikolaus, auch der Manager der Philharmonie Merck, Herr Stefan Reinhard, wurde dabei nicht vergessen.

 
Dann war das Konzert zu Ende. Als die Besucher schon lange nach Hause gegangen
 waren, erstrahlte die Erzhäuser Kirche noch immer im Licht der Scheinwerfer:


Es ist das große Verdienst von KUK, dass das Barocke Weihnachtskonzert zu einer festen Einrichtung im Erzhäuser Kulturleben geworden ist! Alle hoffen deshalb, dass auch im nächsten Jahr diese Veranstaltung wieder in unserer Erzhäuser Kirche stattfindet!