Ortskundlicher Arbeitskreis
Besuch im Heimatmuseum Mörfelden
am 1. Oktober 2016
 

Der Ortskundliche Arbeitskreis Erzhausen betreut auch das Erzhäuser Heimatmuseum in der alten Schillerschule, das oft als die "schönste Rumpelkammer Südhessens" bezeichnet wird. Wir sind immer bemüht, dieses Museum so attraktiv wie möglich zu gestalten. Das ist natürlich im Hinblick darauf, dass alle Arbeiten ehrenamtlich erledigt werden und dass die zur Verfügung stehenden Mittel begrenzt sind, recht schwierig.

Da ist es interessant und hilfreich, sich einmal umzusehen und zu erkunden, wie es andere Heimatmuseen in der Umgebung denn machen. Das war der Grund, dass etwa 25 Mitarbeiter des Ortskundlichen Arbeitskreises sich am 1. Oktober 2016 vor dem Museum Mörfelden trafen, um sich über die Arbeit und das Museum des dortigen Heimatvereins zu informieren.

Mörfelden-Walldorf hat zusammen etwa 34.000 Einwohner, die beiden Stadtteile haben je etwa die Hälfte davon. Beide Stadtteile haben ein eigenes Heimatmuseum, und beide werden von der hauptamtlichen, sehr engagierten Stadthistorikerin Frau Cornelia Rühlig geleitet.

Cornelia Rühlig absolvierte ein Studium der Germanistik- und Kulturwissenschaften in Tübingen, ehe sie nach einigen Zwischen-stationen die Leitung der beiden Heimatmuseen übernahm.

Artikel in der FNP zur Vita von Frau Rühlig

Ein Vergleich unseres Erzhäuser Museums mit den beiden sehr professionell organisierten und eingerichteten Heimatmuseen in Mörfelden-Walldorf macht bei diesem Hintergrund wenig Sinn. Dennoch gab uns der Besuch im Heimatmuseum Mörfelden  viele Anregungen für unsere weiteren Arbeiten.

Es traf sich dann auch gut, dass das Mörfelder Museum auf dem Gelände der ehemaligen Hofreite "Goldener Apfel" angesiedelt ist, wo sich auch das bekannte Gasthaus gleichen Namens befindet. Und so konnte man nach dem Besuch des Museums die Erzhäuser Gruppe in gemütlicher Runde im Gastraum des "Goldenen Apfels" wiederfinden, wo man sich beispielsweise den sehr bekannten "Handkäse mit Musik" und ein Glas Apfelwein genehmigen kann.

 

Um 15 Uhr traf sich die Gruppe von etwa 25 Erzhäusern am Gasthaus "Goldener Apfel".


Wir gingen dann auch gleich in den hinteren Bereich des ehemaligen Hofgutes, wo das Museumsgebäude steht.
 

Nachdem alle vor dem Museumseingang angekommen waren, wurde gleich eine Gruppenaufnahme gemacht.

Dann gab es noch letzte Informationen von Hans Schmidt, bevor wir das Gebäude betreten durften.

Im ersten Stock des Gebäudes befindet sich ein kleiner Raum. Hier wurden wir durch die Leiterin des Museums, Frau Cornelia Rühlig begrüßt. Sie gab uns eine ganze Menge sehr interessanter Informationen und auch Hinweise, die uns bei unserer Arbeit in unserem Heimatmuseum helfen können. Bei ihrer Präsentation wurde sie unterstützt durch Frau  Irmtraud Achenbach vom Vorstand des Heimatvereins Mörfelden.

 
Danach gingen wir durch die Räume des Museums, um uns alles anzusehen.


 
Hier die Räume mit handwerklichen Exponaten.


 
Danach kamen wir in die Räume, in denen gezeigt wird, wie man früher gewohnt und gelebt hat.


 
Als wir alle Räume ausführlich getrachtet hatten, ging es in den Garten, der sich hinter dem Museumsgebäude befindet.


Auf der großen Freifläche vor dem Museumsgebäude gibt es auch eine alte Dreschmaschine.
Einmal im Jahr wird diese Dreschmaschine zur Demonstration für vor allem junge Leute in Gang gesetzt:



 

Den Abschluss des Nachmittags bildete der Besuch im Gasthaus "Goldener Apfel".

Handkäs mit Musik, dazu gibt es Brot und Butter.


 

Gastro-Tipps: „Goldener Apfel“ in Mörfelden
Von ho
Der „Goldene Apfel“ in Mörfelden ist ein Wirtshaus mit jahrhundertealter Tradition – Auf der Speisekarte ist für jeden was dabei

Der „Goldene Apfel “ ist eine urige Gastwirtschaft im Ortskern von Mörfelden. Die Dippegucker haben das vielfältige Speisenangebot ausprobiert.

Mörfelden im Landkreis Groß-Gerau gehört nicht zu den Orten, die man wegen ihrer reizvollen Landschaft oder ihrer Sehenswürdigkeiten besucht haben muss. Hier lebt man in Sicht- und Hörweite der Großstadt Frankfurt und des Flughafens. Mit Kirche und hübsch renovierten Fachwerkhäusern bietet der Ortskern aber trotzdem den einen oder anderen charmanten Blickwinkel.

Ohne Zweifel wird dem Besucher ein mächtiges Anwesen in der Langgasse ins Auge fallen: ein giebelständiges Fachwerkhaus mit großem offenen Hof, der den Blick auf weitere Gebäude freigibt. Dort hinten ist das Heimatmuseum untergebracht (geöffnet sonntags von 14 bis 17 und dienstags von 16 bis 18 Uhr).

Auch vorne geht es historisch zu, denn das Haupthaus der ehemaligen Hofreite beherbergt den „Goldenen Apfel“. Schon seit der Mitte des 18. Jahrhunderts gibt es hier ein Gasthaus. Entsprechend urig ist die Atmosphäre, eine Empore bietet Platz für Einzeltische und Festgesellschaften. Bei schönem Wetter gibt es einen Biergarten.

Die Speisekarte ist sehr umfangreich und enthält neben zahlreichen Fleischgerichten auch Salate, Suppen und Fisch. Hessische Spezialitäten wechseln sich ab mit Tex-Mex-Teller, Provenzalischer Reispfanne und Spaghetti Napoli. Das kann man unterschiedlich bewerten: Hier ist für jeden was dabei. Oder: Man kann leider nicht erkennen, für welche Art von Gastronomie der „Goldene Apfel“ eigentlich steht.

Zur Vorspeise entschieden wir uns für eine Tomatensuppe (3,20 Euro), eine Caprese (7,40 Euro), Handkäs’ mit Zwiebeln (4,90 Euro), Räucherlachs auf Reibekuchen mit Rucola (8,90 Euro). Die Caprese war ordentlich, die Tomatensuppe schmeckte fruchtig und war angenehm sämig. Eher lauwarm waren die Reibekuchen unter dem Räucherlachs, den wir zudem als geschmacksarm empfanden.

Daran konnte auch der Balsamico-Essig auf dem Rucola wenig ändern. Der Handkäse kam in einem Schüsselchen, eingelegt in Essig und Öl und mit reichlich Zwiebeln bedeckt.

Leider waren die Vorspeisen noch gar nicht ganz verputzt, als der Kellner bereits den Salat zum Hauptgang brachte. Und wenige Gabeln später standen auch die Hauptgerichte auf dem Tisch. Da hatten sich die Dippegucker für zwei Klassiker und zwei eher ungewöhnliche Angebote entschieden: Einerseits Rumpsteak mit Bratkartoffeln (17,60 Euro) und gegrilltes Zanderfilet (14,90 Euro), andererseits einen Frankfurter Krautdecker (11,90 Euro) und ein Schnitzel „Pizza Pazza“ (10,90 Euro).

Die Küche demonstrierte hier eindrücklich, wo eine besondere Stärke liegt: in der Zubereitung des Fleischs. Alle drei Stücke kamen sehr zart und saftig auf den Teller. Das Rumpsteak hatten wir mit Gorgonzola-Soße bestellt, die sehr schmackhaft war. Dazu wurden Bratkartoffeln gereicht. Der Frankfurter Krautdecker war die hessische Variante des Cordon bleu, nämlich außer mit Schinken und Käse auch mit Kraut gefüllt. Das ergab zusammen mit einer herzhaften Zwiebelsoße eine deftig-schmackhafte Kombination.

„Pazza“ heißt auf Italienisch verrückt, und so muss man sich auch ein bisschen das Schnitzel „Pizza Pazza“ vorstellen: Tomaten, Salami, Peperoni, mit Käse überbacken. Das klingt und schmeckt interessant. Beim zart gegrillten Zanderfilet hatte die Küche leider einige Gräten übersehen und der Limettengeschmack der Soße war lediglich zu erahnen.

Das Dessertangebot ist recht übersichtlich. Wir haben uns für einen Apfelstrudel (fünf Euro) und einen Kaiserschmarrn (5,50 Euro) entschieden und es nicht bereut. Beide wurden mit Sahne, einer Kugel Vanilleeis und Vanillesoße angeliefert.

Den Service haben wir insgesamt als routiniert empfunden – vielleicht eine Spur zu sehr. Dass uns ein Schuss echter Gastlichkeit fehlte, mag dem Umstand geschuldet sein, dass das Restaurant bei unserem Besuch proppenvoll war. Störender empfanden wir aber zum Beispiel die unangenehm schnelle Speisenfolge und die Tatsache, dass das Rumpsteak ungefragt ziemlich rosa gebraten serviert wurde.

GG-Online

Museum Mörfelden

Schon im Hof der ehemaligen Hofreite "Goldener Apfel" fällt eine alte Dreschmaschine auf. In dem Museum wird anschaulich die Geschichte von Mörfelden dargestellt. Man fühlt sich zurück versetzt in das späte 19. und in das 20. Jahrhundert. Das gilt für die Küche mit dem Kohleofen und dem Waschkessel, die Schmiede mit dem Amboss, den Schmiedehämmern und den Lederschürzen, die Schuhmacherei mit den Leisten und der Nähmaschine oder die Kneipe, in der man das Bier für ein paar Pfennige erhielt und in die man sich am liebsten setzen möchte.

Die regional bedeutsame Arbeitertradition, die NS-Zeit, der Erste und der Zweite Weltkrieg wird hier ebenso beschrieben wie die Siedlungsgeschichte aus der Römerzeit in der Region. Eine Ton-Diaschau zeigt "Wir Frauen - wir haben alles selbst gemacht! - Mörfelden zwischen 1915 und 1935".

Im Museumsgarten können Kinder der Grundschule Pflanzenbeete bestellen.

Ein auf der gegenüberliegenden Straßenseite aufgestellter Gedenkstein erinnert an die während der Nazizeit verfolgten jüdischen Mitbürger und die Synagoge (1829 - 1937) der israelitischen Religionsgemeinde Mörfelden.

Im Garten des Museums sind als Dauerausstellung dreizehn Gedenksteine aus verschiedenen Jahrhunderten zu sehen.


Museum Mörfelden:

In der Hofreite „Goldener Apfel“
Langgasse 45
64546 Mörfelden-Walldorf
Tel.: 06105 – 32 01 41
Fax: 06105 – 32 01 43

E-Mail: museum@moerfelden-walldorf.de 

Leitung: Cornelia Rühlig

Öffnungszeiten: Sonntag 14 – 17 Uhr und Dienstag 15 – 17 Uhr
Gruppenführungen nach Voranmeldung möglich

Eintritt frei

Der Vorstand des Heimatvereins Mörfelden:

von links nach rechts:

sitzend: Marianne Scholl, Lydia Schielke, Barbara Nowka, Irmtraud Achenbach

stehend: Anneliese Krichbaum, Konrad Däubner, Heinz Krichbaum, Walter Schulmeyer, Ernst Schulmeyer

Museum Walldorf

Langstraße 96
64546 Mörfelden-Walldorf
Tel.: 06105 – 938-274
oder 06105 – 32 01 41

E-Mail: museum@moerfelden-walldorf.de

Leitung: Cornelia Rühlig

Öffnungszeiten: Sonntag und Donnerstag 15 – 18 Uhr
Gruppenführungen nach Voranmeldung möglich

Eintritt frei