Ortskundlicher Arbeitskreis
Am 29. April 2018 machten alle Klassen
der Lessingschule eine
Schulwanderung

"Rund um Erzhausen"
(Fotos: Georg Weber)

Am 29. Mai 2019 machten alle Klassen der Lessingschule eine Wanderung rund um Erzhausen. Jede Klasse wurde von ihrer KlassenlehrerIn und einem MitarbeiterIn des Ortskundlichen Arbeitskreises geführt. Die Wanderung sollte dazu dienen, den Kindern ihren Heimatort näher zu bringen, ihnen Vergangenes und Heutiges in der Umgebung zu zeigen. Für jede Klasse war jeweils eine eigene Route vorgesehen:
 


Wandertag 2019 der Lessingschule am 29. Mai 2019
 

Klasse

B: Begleiter
K: Kontakt am Ziel

Route / Ziel

LehrerIn

Klasse 2a

B:
K: Frau Homann
"Schaun das Schaf am Ohlenberg und seine Geschwister"
Schafherde beim Wixhäuser Hundeheim, Rast und Vorführungen dort
Frau Krause

Klasse 2d

B.: Ellen Deußer
K.: Fam. Lösch

Pferde mit Vorführungen auf dem Reiterhof beim Hessenwald. Rast dort. Frau Pribramsky

Klasse 2c

B.: Erika Schmidt
K.: Frau Sarah Oliveira

Pferde mit Vorführungen auf dem Reiterhof beim Hessenwald. Rast dort. Frau Metzger

Klasse 3b

B. Frau Sudbrock
K: Frau Jutta Fischer

Durch Feld und Wald zum Spielplatz am Birkensee beim Flugplatz Egelsbach und zur Tierherberge. Rast beim Naturfreundehaus.

Frau Benz

Klasse 3c

B. Hans Schmidt
K: Frau Lamprecht
Zum Flugplatz Egelsbach mit Führung. Rast dort. Frau Gülmez

Klasse 3a

B. Dieter Köhres
K:

Durch die Hardt zum Sensfelder Hof und weiter zur Ottilienmühle. Zwischenrast am/im Apfelbach. Frau Freytag

Klasse 4a

B. Frau Brigitte Weber
B. Frau Heide Lindner
K.

Großer Erzhäuser Halbmond: Wanderung rund um die Westgemarkung von der Hardt zum Heegberg, wo einst die Mammuts grasten. Zwischenrast am Schützenhaus nahe der Autobahn. Frau Guntersdorf

Klasse 4b

B.: Herr Erich Becker
B.:

Auf Schleichwegen durch die Hardt zum Steinrodsee und zurück. Frau Ickstadt-Roth

Klasse 4c

B. Günther Becker
K.:
Durch die Feld- und Wald-Gemarkung zu geheimnisvollen Hügelgräbern und weiter zum Steinrodsee. Rast dort. Frau
 


In dieser Karte sind beispielhaft die möglichen Wanderrouten eingezeichnet:
 

 


An Beispiel der Klasse 2a soll gezeigt werden, wie ein Schulwandertag abläuft:

Seit dem 750jährigen Jubiläum von Erzhausen im Jahr 2014 organisiert der Ortskundliche Arbeitskreis Erzhausen gemeinsam mit der Lessingschule alljährlich einen Schulwandertag. Für die Klassen 2 bis 4 ist jeweils eine spezielle Wanderstrecke ausgewiesen, die von den Jungen und Mädchen zusammen mit dem Klassenlehrer und einem Betreuer vom Ortskundlichen Arbeitskreis abgewandert wird (die Erstklässler sind von der Wanderung noch ausgenommen). Unterwegs werden den Schülern von dem Betreuer des OAK Informationen zum Beispiel über die Flurnamen oder über Pflanzen und Tiere gegeben, und andere interessante Kenntnisse über die Gemarkung ihres Heimatdorfes vermittelt.

Jede Wanderung hat darüber hinaus noch ein ganz besonderes und spezielles Ziel, wo die Kinder noch mehr über ihren Heimatort erfahren können. Zu diesen Zielen gehören zum Beispiel die Schafzucht am Ohlenberg, der Reiterhof am Hessenwald, der Hundeverein Erzhausen, Kakteen-Köhres, der Flugplatz Egelsbach, die Ottilien-Mühle, über den Schützenverein zum Heegberg und Heegbach, der Steinrodsee, die Hügelgräber und weitere Besonderheiten in der Erzhäuser Gemarkung. Der Ablauf einer solchen Wanderung soll hier am Beispiel der Klasse 2A beschrieben werden.

Die Klasse 2A mit ihrer Klassenlehrerin Frau Krause und dem OAK-Betreuer Helmut Köhres startete am Mittwoch, den 29. Mai 2019, wie alle anderen Klassen gegen etwa 9 Uhr im Schulhof der Lessingschule. Der Weg führte am Erzhäuser Friedhof und an der „Höllwiese“ vorbei in Richtung Hardt. Am Waldrand bog man links ab, überquerte die Kreisstraße und wanderte vorbei an der „Biogas-Anlage Darmstadt-Wixhausen II“ Richtung Pferdehof Laumann. Neben dem Pferdehof Laumann und direkt angrenzend an den Hahnwiesenbach liegt das Anwesen mit der Schafzucht der Geschwister Hohmann, wo die Kinder bereits erwartet wurden.

Zunächst gab es eine kurze Rast auf dem Gelände der Schafzucht, bei der die Kinder mitgebrachte Brote und Getränke verzehren und sich ein wenig ausruhen konnten. Dann wurde die kleine Schafherde mit etwa 50 Tieren aus dem Stall herausgelassen. Sofort begannen die Tiere, lebhaft umherzuspringen und vom Grünfutter auf dem Gelände zu fressen. Die Tiere waren dabei durch kleine Zäune von den Kindern getrennt, damit keine Unfälle passieren konnten. Deshalb hoben die beiden Geschwister Hohmann einige der kleinen Lämmer auf ihre Arme, so dass die Kinder sie aus der Nähe betrachten und auch streicheln konnten.

Gleichzeitig erzählten sie den Kindern von den Arbeiten für die Betreuung der Tiere und den Problemen mit der Versorgung mit Futter. Wegen der extremen Trockenheit im letzten Jahr konnten die Tiere nur mit dem Allernotwendigsten versorgt werden, zum Füttern wurden Rüben-Pellets verwendet, die aus dem Abfall bei der Zuckerherstellung aus Zuckerrüben hergestellt werden. Grünfutter war nur sehr begrenzt vorhanden, teilweise wurden die Tiere auch mit abgeschnittenen Ästen gefüttert. Das Gras von den eigenen Wiesen musste als Grünfutter verfüttert werden und konnte nicht zu Heu gemacht werden, so dass die Versorgung für den Winter sehr schwierig wurde.

Die Mutterschafe erzeugen mehr Milch als für die kleinen Lämmer benötigt wird. Dennoch ist die Milchmenge (bei der kleinen Herde) so gering, dass sich eine Vermarktung der Milch (zum Beispiel auch als Käse) nicht lohnt. Sie wird deshalb ausschließlich für den Eigenbedarf verwendet.

Auch die Vermarktung der Schafwolle rentiert wegen der letztlich begrenzten Menge (und wegen der niedrigen Marktpreise) nicht so richtig. Natürlich müssen die Schafe dennoch geschoren werden, das macht man übrigens nicht mit elektrischen Scheren (wie man es manchmal im Fernsehen sieht), sondern mit einfachen Handscheren. Das ist aufwendig, bei der Schur arbeiten die Geschwister Hohmann zusammen. Für ein Schaf benötigt man so etwa eine halbe Stunde. Die Wolle lässt man dann durch externe Firmen bearbeiten und verwendet sie zum großen Teil für eigene Projekte.

Jedes Jahr gibt es übers Jahr verteilt einige Schlachttermine, das Fleisch wird küchenfertig zerlegt und dann verkauft.

Die Geschwister Hohmann zeigten den Kindern dann, wie man aus der Schafwolle mit einer einfachen Handspindel und mit dem Spinnrad Wollfäden spinnen kann. Und schließlich konnten die Kinder sich unter Anleitung aus der Schafwolle ein hübsches Lesezeichen basteln.

Den Kindern war anzusehen, dass der Vormittag auf dem Gelände der Schafzucht Hohmann für sie sehr spannend war, und dass ihnen die Informationen und Vorführungen viel Freude bereitet haben. Und als sie wieder aufbrechen und zurückwandern mussten, verabschiedeten sie sich alle mit einem großen Dankeschön von den Geschwistern Hohmann.


Um 9 Uhr sollten die Wandergruppen starten, gegen halb neun begann sich der Schulhof zu füllen:
 


Langsam fanden sich die einzelnen Wandergruppen zusammen:
 


Es war soweit. Schon um 8:45 Uhr waren die Kinder nicht mehr zu halten.
Die einzelnen Gruppen bzw. Klassen starteten zu ihrer Wanderung:
 


Alle Klassen hatten den Schulhof verlassen, ungewohnte Ruhe war eingekehrt:
 

Die meisten Gruppen wanderten zunächst Richtung Friedhof, von wo aus
sie dann entsprechend ihrem Plan unterschiedliche Wege weitergingen:

 


Auch die Gruppe, die von Helmut Köhres betreut wurde, kam nun am Friedhofsweg an.
Man wanderte den Friehofsweg weiter bis zum Waldrand an der Hardt, dort bog
man links ab Richtung Kreisstraße. Die Kreisstraße wurde überquert, weiter ging es
an der Biogasanlage vorbei Richtung Pferdehof Laumann:

 


Der Fotograf wartete am Pferdehof Laumann auf die Kinder, eine gute Gelegenheit,
sich ein wenig umzusehen. Noch war von den kleinen Wanderern nichts zu sehen:
 


Doch dann kamen sie von der Biogasanlage her zum Pferdehof gelaufen:
 


Am Pferdehof angekommen, schaute man sich lebhaft um
und suchte nach dem Schafshof der Geschwister Hohmann:

 


Hinter diesen dichten Gebüsch versteckt sich der Schafhof:
 

Und hier - etwas überraschend - ist der Eingang:
 

Nun waren die Kinder nicht mehr zu bremsen und stürmten hinein:
 


Mit Hilfe einer großen Plane wurde ein bequemer Platz zum Rasten hergerichtet:
 

Frau Hohmann begrüßte die Kinder:


Teddy, der 16jährige Hund der Geschwister Hohmann, war sofort der Liebling der Kinder:
 


Die Kinder liefen zunächst umher und erkundeten das weitläufige, etwa einen halben Hektar große Gelände:
 


Nun war es Zeit, mit der Führung zum Thema Schafzucht zu beginnen.
Frau Hohmann öffnete die Stalltüren und lies die gut 50 Schafe heraus auf das freie Gelände:

 

Es dauerte einen Augenblick, doch dann kamen die Schafe munter angelaufen und begannen, eifrig
vom frischen Grün auf dem Gelände zu fressen. Kaum hatten sie jedoch den Hunger ein wenig gestillt,
kamen sie auf "dumme Gedanken" und rangelten miteinander, natürlich vor allem die älteren Böcke:

Frau Hohmann nahm die kleinen Lämmer auf den Arm, so
konnten die Kinder sie aus der Nähe betrachten und streicheln:


Nun zeigten die Geschwister Hohmann, wie man aus der geschorenen und gereinigten Schafwolle
Wollfäden spinnen kann. Dafür kann man eine einfache Spindel oder ein Spinnrad verwenden:

 

Als Andenken an den Besuch in der Schafzucht Hohmann konnten sich
die Kinder unter Anleitung einen hübches Lesezeichen selbst basteln:


 
Doch der Vormittag ging so schnell zu Ende. Man musste wieder zurück zur Schule wandern, dort sollten die Kinder spätestens um halb eins wieder zurück sein. So stellten sich alle noch einmal zu einem gemeinsamen Foto auf:
 

Artikel im Erzhäuser Anzeiger vom 6. Juni 2019:

 

Es war eine sehr schöne Wanderung und ein sehr interessanter Besuch in der Schafzucht Hohmann -  ganz gewiss für alle, nicht nur die Kinder haben viel dabei gelernt.