Segeltour der Tennis-Senioren des TCE 
Vom  7. bis 13. Juli 2008 mit der
Zorg Met Vlijt
 
Am ganz frühen Morgen des 7. Juli 2008  trafen sich 12 Tennis-Senioren am Tennisplatz in der Heinrichstraße. Mit dabei waren auch einige der Frauen, die voller Sorge vor dem, was die Zukunft bringen mochte, ihre Männer auf die Segeltour verabschieden wollten:

 
Nun wurde das Gepäck im Omnibus verstaut und die Reise zur Nordsee begann. Auf einer Raststätte stärkten sich die Rentner-Matrosen mit "Weck, Worscht un Laabche"

 

Um die Mittagszeit, nach einer angenehmen Fahrt von etwa 500km, erreichte man Enkhuizen, wo die "Zorg Met Vlijt" wartete:


 

Sofort wurden die Segel gesetzt und die Fahrt begann in Richtung Medemblick, einem kleinen Ort am Ijsselmeer.

 

Am Abend, in Medemblick angekommen, bereiteten Hermann-Josef und Rolf das traditionelle Essen für den ersten Abend an Bord: Matjes-Hering mit Speck-Zwiebel-Stibbe und Pellkartoffeln:

 

Im weiteren Verlauf des Abends erhielt Walter eine Urkunde, in der ihm nun endgültig die holländische Staatsbürgerschaft zuerkannt wurde. Passend zu dieser großartigen Ehrung erhielt er ein Paket mit echten holländischen Holzschuhen.

 

 

Am nächsten Morgen segelten wir nach Den Oever, wo wir durch die Schleuse hindurch ins Wattenmeer fuhren. Schon bald fiel das Schiff trocken und wir konnten zum Gedächtnis an die Seebestattung von Walter im Jahr 2006 eine Gedenkminute einlegen:

 

Mit auflaufender Flut segelten wir wieder zurück in den Hafen von Den Oever, wo wir den Abend und die kommende Nacht verbringen wollten. Nach dem Abendessen (Schweinelende mit Ananas-Ingwer-Curry-Soße!) mußte der neue Passagier Helmut getauft werden. Das war für uns alle eine rechte Gaudi, Helmut selbst aber hatte damit schon einige kleinere Problemchen . . . .



Triton, Sohn Neptuns kommt an Bord:

Im Namen Neptuns, seiner königlichen Majestät, des Herrschers über alle Meere, Seen, Teiche, Tümpel und Abwasserpfützen, tue ich folgendes kund: Wie wir durch unsere Späher erfahren haben, befindet sich auf diesem Schiff eine Person, welche noch nicht vom Schmutz der östlichen Halbkugel gereinigt und daher nicht im Besitz des erforderlichen Ijsselmeer- Passierscheines ist. Wir sind so gnädig, diesen Staubgeborenen bald  in unsere geweihten Gewässer aufzunehmen, wenn er  nach altem Brauch und Ritus gereinigt und für die westliche Halbkugel salonfähig gemacht wurde. Sollten Sie, verehrter Herr Kapitän, unsere Arbeit durch ein aufmunterndes Wässerchen unterstützen wollen, so sei Ihnen unsere Hochachtung gewiss. Wir werden uns gleich bei der fälligen Taufe größte Mühe geben, damit Ihr Schiff nicht länger mit dem Makel verunreinigter Person behaftet ist. Mit den besten Wünschen für eine schnelle und gute Reise und ein baldiges Wiedersehen in unserem Gewässer verbleibe ich TRITON  Sohn Neptuns, Herrscher der Tiefsee. Nun nehme ich noch eine kurze Inspektion des Unwürdigen vor, damit er vor Neptuns Angesicht geläutert, sauber und ehrfürchtig treten kann.
 
Meeresgott Neptun:
Weil mir vor kurzem ward berichtet, dass wieder mal ein Schiff gesichtet, auf dem noch Menschen leben sollen, die jene Linien kreuzen wollen, die jeder den Ost-West Äquator nennt, hab ich mir heute vorgenommen, hierher zu Euch an Bord zu kommen.   Hab meinem Hofstaat gleich befohlen, zur Taufe alles herzuholen, denn als den Namen ich gelesen, da ist mir gleich ein Freud gewesen, zu Zorg Met Vlijt heraufzusteigen, um zu beginnen mit dem Reigen. Wir werden nun bekannt gemacht, so höret her und gebet acht: Neptun bin ich, hier mein Gefolge, und dies ist Thetis meine Holde. Du Täufling, schweige still, und höret was ich sagen will:  Wer in Gehorsam hier  nicht zittert, der wird von mir schwer angewittert. So ist es Brauch von alters her, Ich, Herrscher übers weite Meer. Von seiner Herkunft unbeschadet, ein jeder wird erst  reingebadet, vom Doktor peinlich untersucht, weh dem der‘s wagt und dabei flucht, dann wird er ungeniert erst eingeseift und dann rasiert, gesalbt, massiert und ab ins Becken, wohl keinen Platz gibt‘s zu Verstecken. Das alles hier ich geb‘s Euch kund, vernehmet es aus meinem Mund: Wenn Du getreu die Sitte achtest, wirst du auch gar nicht abgeschlachtet. Und nun, du hast es ja vernommen, die Zeit der Taufe ist gekommen. Gefolge!!! Eilt schnell von hinnen, denn es ist Zeit, nun zu beginnen.

Der von Neptun beauftragte Doktor waltet seines Amtes,
unter strenger Aufsicht des Polizisten Rolf:

Ich, der hochbegabte Mann, werd Dich schon heilen, glaub nur dran. Ja meinst Du denn, Du Bösewicht, Du kämst vor Neptuns Angesicht, mit Deinem kränklichen Gebein? Nein, Arztbehandlung, die muss sein!! So greif ich, größter aller Magister, voll in die ärztlichen Register. Mit Salben, Pillen, Medizin kriege ich  bald auch Dich noch hin. Wohlan Du weißer und schwarzer Mann, nehmt jetzt den Staubgeborenen kräftig ran. Kopf Waschen, Rasieren, Ohrwürmer entfernen,Brust und Rücken Waschen, zum Schluss Brust und Rücken salben.

 

 

Der Tiefseepastor:

Verehrter, geliebter Meeresgott Neptun, der Ihr Herrscher seid über alle Meere,Seen, Flüsse und alle wasserführenden Rohre, liebliche Thetis, hochbegabter Herr Magister, hochverehrter Herr Kapitän, versammelte Saufgemeinde– will sagen Taufgemeinde, mit großem Vergnügen haben wir heute einen Unreinen, Staubgeborenen vom Schmutz der östlichen Halbkugel gesäubert und gesalbt.Wir alle, die wir hier versammelt sind, haben ein Anliegen und wollen hoffen, dass niemand aus der Tiefseegemeinde vom Neptun verstoßen wird. Drum frage ich Euch geliebter Neptun: wollt Ihr in Euer unbeschreiblichen Güte und Barmherzigkeit diesen Unwürdigen mit einer Taufe in Eure große Fischgemeinde aufnehmen? Neptun: Ja ich will. Ihr alle habt gehört und gesehen. Neptun ist so gnädig. Vorher aber wollen wir noch in ein Gebet einstimmen, das ich vorlese und Ihr mir nachsprechen sollt.

Lieber Neptun, Herrscher aller Gewässer, gepriesen sei Deine Thetis, die trotz der vielen Seeleute, die bisher zu ihr gekommen sind, immer noch Jungfrau ist. Sei und gnädig alle Zeit Dein Wille geschehe, über als auch unter Wasser. Jetzt und in alle Ewigkeit Gib uns täglich unseren Reis und Curry, und behüte uns vor schlechten Mädchen. Erlasse uns unsere Schulden, damit wir wieder zollfreien Schnaps im Zolllager kaufen können. Geleite uns sicher heim zu unseren Freundinnen, denn ihretwegen fahren wir zur See, damit wir das Geld für sie verdienen.

 

T a u f s c h e i n

Ich, Neptun, Beherrscher aller Meere, Seen, Flüsse, Teiche, Tümpel, Abwässer und aller wasserführender Rohre, beurkunde hiermit, dass der staubgeborene

Helmut Agne, geb. am 11.7.1947

an Bord des Schiffes Zorg Met Vlijt am heutigen Tage vom Schmutz der östlichen Hemisphäre gereinigt, gesalbt und nach uraltem Ritus auf den Namen

Stockfisch-Helmut

getauft worden ist. Also, dass derselbige gehorsam alle Riten geduldig ertragen und wenig Widerstand geleistet hat. Er darf die Gewässer der westlichen Hemisphäre befahren und wird in das Reich der Tiefe aufgenommen.
 


Man sieht, Neptun war mit dem Verlauf der Taufe sehr zufrieden:

 
Am nächsten Morgen ging die Fahrt hinaus ins weite Wattenmeer:
 

 
 
Stockfisch-Helmut hatte Geburtstag:
 
Und das ist die siegreiche Steuerbord-Mannschaft, die den einwöchigen Wettbewerb gegen die diesmal leicht schwächelnde Backbord-Mannschaft gewonnen hatte:
 
Aber am schönsten war doch das Segeln unter in diesem Jahr besonders kräftigen Wind
(Windstärke 5 bis 7)
 

Trotz der Schaukelei wird hier der Geburtstagskuchen verputzt und ein Gläschen Sekt auf Helmuts Wohl getrunken:

 
Sobald wir in den kleinen Häfen angekommen und das Schiff versorgt war, gingen die unternehmungslustigen Matrosen an Land:
 
Und dann ging es wieder weiter bei wunderbarem Wind und schönem Sonnenschein:

 
Aber schnell ging die Woche wieder zu Ende, wir segelten durch die Schleuse "Kornwerdersand" zurück ins Ijsselmeer:
 
Und dann nahte die Stunde des Abschieds. Wir näherten uns Enkhuizen und vertäuten die Segel:

 
Ganz so traurig sind die Segler denn doch nicht. Es war wieder eine wunderschöne Zeit an Bord der "Zorg Met Vlijt" gewesen!
 
Zuhause am Tennisplatz angekommen, wurden wir von unseren Ehefrauen wieder in Empfang genommen. Gleich war ein großer Tisch auf der Tennisterrasse zusammengestellt, und bei ein paar Bierchen ließ man nun den Ablauf der vergangenen Woche Revue passieren. Dazu hatte Helmuts Ehefrau eine große Geburtstagtorte mitgebracht, die wir gemeinsam verputzten.

 

Hier die beliebtesten Verse aus unserem Rentnerlied:

Lustig ist das Rentnerleben, faria, faria ho.
Brauchen keinem Rechenschaft geben, faria, faria ho.
In Urlaub fahren wir ganz allein,
der Kurschatten stellt sich von selber ein.
Faria, faria, faria, faria, faria, faria ho.

Lustig ist das Rentnerleben, faria, faria ho.
Langeweile, die darfs nicht geben, faria, faria ho.
Zieht nicht zu den Kindern hin,
die haben nur euer Geld im Sinn.
Faria, faria, faria, faria, faria, faria ho.