Kleidersammlung für
Vergiss-Mein-Nicht e.V.
 

 

Wie läuft diese Sammlung organisatorisch ab?

Viele Erzhäuser Bürger haben am Samstag, dem 27. Februar um 8 Uhr, einen Karton oder einen Plastiksack zum Bauhof der Gemeinde gebracht. Darin finden sich Damen-, Herren- und Kinderbekleidung, Haushaltswaren, Kinderspielzeug, Fußbälle, Taschen, Rucksäcke, Bettwäsche, Decken, Kissen, Nähmaschinen, Bastelmaterial, Stoffe, Fahrräder, Roller, und Geh-Hilfen. Auch wenige Möbelstücke stehen herum und warten auf die Verpackung.

Diese Sachen werden alle ausgepackt, sorgfältig überprüft, sortiert und dann wieder in einen Karton oder Plastiksack verpackt. Diese werden dann alle mit einem Inhaltsaufkleber versehen, das Gewicht auf einer elektronischen Waage ermittelt und ebenfalls auf den Behälter geschrieben. Nun wird dieses Gepäckstück in eine Liste eingetragen, in der es auch eine Nummer erhält, die ebenfalls noch auf das Gepäckstück geschrieben wird.

Diese Angaben sind wichtig für den Zoll in der Ukraine. Dort möchte man bereits vor der Ankunft an der Grenze zur Ukraine über die gesamte Lieferung informiert werden, deshalb wird diese Liste auch vorab schon an den ukrainischen Zoll übermittelt.

Nach dem Ende der gesamten Arbeiten im Erzhäuser Bauhof, wenn also alle Kartons und Plastiksäcke ausgepackt, sortiert, wieder eingepackt, mit dem Inhalts-, dem Gewichts- und dem Listen-Nr.-Aufkleber versehen sind, dann sind in diesem Jahr in der Liste etwa 600 Nummern eingetragen mit einem Gesamtgewicht von etwa 4900kg. Das Organisationsteam ist zufrieden.

Eine Woche später, am 5. März ab 9 Uhr, wird alles auf einen großen LKW verladen und dann direkt nach Ivanychi gefahren.

 

Am frühen Morgen des 27. Februar 2016, um etwa 8 Uhr, war es noch sehr ruhig im Bauhof der Gemeinde. Nur zwei ganz Unermüdliche wieseln und werkeln vor und in der Vereins-Halle: Ela Niemuth und Elke Randzio. Sie bereiten alles auf den späteren Ansturm der Erzhäuser vor, die - so hofft man - viele, viele Plastiksäcke und Kartons  mit Kleidung und anderem bringen sollen.

Auch im Innern der Halle ist es noch ruhig. Nur ein paar vereinzelte
Kleidungshaufen liegen auf den vorbereiteten Tischen. Elke startet das
Programm zum späteren Registrieren der Gepäckstücke und bringt "alles zum Laufen".

Draußen vor der Halle erscheinen derweilen die ersten Erzhäuser Bürger
mit (vor allem) Plastiksäcken voller Kleidungsstücken. Ela nimmt alles in Empfang
und gibt Hinweise, wie und wo alles erst einmal gelagert werden soll.

Nach und nach vergrößert sich der Stapel mit den angelieferten Säcken. Dabei ist der kleine Anhänger (im Hintergrund) bereits mit den ersten registrierten Gepäckstücken beladen, wo sie bis zum nächsten Samstag, wenn sie auf den großen LKW gebracht werden sollen, verbleiben können.

In der Halle ist Elke intensiv mit dem Registrieren der fertigen Gepäckstücke beschäftigt. Herangeschafft wird alles von den inzwischen zahlreichen Frauen, die die angelieferten Sachen (wie bereits gesagt) auspacken, sorgfältig überprüfen, auf verschiedene Häufchen sortieren, und danach wieder verpacken.

Wenn man sieht, mit welcher Liebe zum Detail hier gearbeitet wird, dann geht einem das Herz auf!

Ein kleine Pause zwischendurch mit einer Tasse Kaffee muss sein.

Der Laden brummt!

Während draußen weiter angeliefert wird, wird drinnen kräftig neu verpackt und registriert.


Draußen wird als Zwischenlager bis zum nächsten Samstag
(also bis zum Beladen des LKW) auch ein Lieferwagen randvoll beladen.
Erfreulich, dass unter den Helfern auch viele Jugendliche sind.


Nachdem der kleine Anhänger und der Lieferwagen voll beladen sind, werden die weiteren fertig registrierten Kartons und Plastiksäcke in den vom Tennisclub zur Verfügung gestellten Vorratsraum gebracht.

Hier sind die Gepäcktransporteure bei der Arbeit, der TCE-Vorratsraum füllt sich langsam.

So nach und nach ist ein Ende der Arbeiten abzusehen. Da gönnt sich auch Ela mal ein Tässchen.

 

Verladen auf den LKW
Als der Fotograf am Morgen des 5. März 2016 um 9 Uhr bei der Halle ankommt,
ist es wieder noch sehr ruhig. Der große LKW steht aber schon bereit.

Hinter dem LKW arbeiten aber bereits zwei Personen: unser Erzhäuser Pfarrer Marcus-Stefan Großkopf und Markus Boulanger, der erste Vorsitzende von Vergiss-Mein-Nicht e.V. Sie haben bereits den kleinen Anhänger umgeladen und sind jetzt dabei, den Lieferwagen leerzuräumen.

Aber noch wartet der Vorratsraum des TCE mit vielen Säcken und Kartons.

Inzwischen sind weitere Helfer eingetroffen, da geht die Arbeit flott voran.

Zum Transportieren dient auch einmal ein kleines Kinderrädchen.

Die Ladefläche des LKW füllt sich allmählich.

Jetzt ist eine kleine Truppe Jugendlicher angekommen und hilft, da flutscht die Arbeit nur so.

Der TCE-Vorratsraum hat sich schon weitgehend geleert.

Die letzten Pakete und Gepäckstücke werden aufgeladen.

Hurra! Der Vorratsraum ist geräumt! Alles ist aufgeladen!

Viele (junge) Hände machen der Arbeit ein schnelles Ende.

 

Jetzt wartet man nur noch auf eine gebrauchte Küche, die (privat) aus Bensheim kommen soll und noch mit aufgeladen werden soll. Dann geht es direkt ab nach Ivanychi!

Zur Homepage von Vergiss-Mein-Nicht e.V.

Wie ist Vergiss-Mein-Nicht entstanden

Seit 1998 fahren die „Royal Rangers“ - christliche Pfadfinder -  jährlich auf Hilfseinsatz nach Ivanychi, Westukraine. Eigentlich wurde damals nur ein Fahrer gesucht, der die christlichen Pfadfinder zu dem humanitären Einsatz begleitet. In der Ukraine angekommen, wurde Bernd Schweinfurth (ehemaliger Vorsitzender) und den jungen Leuten schnell klar:

Wir müssen hier dauerhaft etwas tun!

In der ländlichen Regionen herrscht große Armut. Kinder leiden unter Mangelerscheinungen, die hygienischen Bedingungen gleichen einer Katastrophe.

Bitte vergesst uns nicht!

Dies rief uns ein kleiner Junge zum Abschied zu. Dieser Ruf nach Hilfe berührte uns zutiefst und führte 2003 letztendlich zur Gründung des Vereins „Vergiss-mein-nicht – Hilfe für Kinder und Jugendliche e.V.".

Gemeinsam engagieren sich heute Jugendliche und Erwachsene aus ganz Deutschland in der Westukraine, insbesondere in der strukturschwachen Kleinstadt Ivanychi und Umgebung.

Kinder- und Jugendhaus "Nezabudka"

Neben der gezielten Einzelunterstützung von Kindern, Jugendlichen und notleidenden Familien hat der Verein direkt vor Ort ein Kinder- und Jugendhaus aufgebaut. In enger Zusammenarbeit mit dem ins Leben gerufenen ukrainischen Wohltätigkeitsfonds „Nezabudka“ (zu Deutsch: Vergiss-Mein-Nicht) und den Kirchengemeinden vor Ort erhalten sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche ein Mittagessen, können sich bei Bedarf neu einkleiden, mit Mitarbeitern über ihre Probleme sprechen und ganz praktische Lebenshilfe erfahren.

1998
In diesem Jahr fand der erste Hilfseinsatz durch die Royal Rangers, christliche Pfadfinder in einem Kinderheim in Ivanychi, Westukraine statt. Die Reise zu dem Einsatz fand mit privaten Kleinbussen statt. Seither finden jährlich dieses Einsätze statt.

2003
Gründung des Vereins

2004
Dank der zahlreichen Spenden: Kauf eines renovierungsbedürftigen Hauses in Ivanychi zum Umbau in eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche

2008
Nach der vierjährigen Umbauphase, die ausschließlich durch Geld- und Materialspenden finanziert wurde, konnte das Haus "Nezabduka" im September 2008 eröffnet werden.

2009
Dank der stetigen Geldspenden konnte das Dach des Hauses gedämmt werden, was bei den ständig steigenden Gaskosten und den harten Wintern dringend notwendig war.

Heute
Die Aufrechterhaltung des Betriebs vom Haus "Nezabduka" mit sechs Mitarbeitern vor Ort für die ca. 30 Kinder kann aufgrund unserer Spender aufrechterhalten werden. Dies ist weiterhin ein großes Ziel von Vergiss-Mein-Nicht.
Das Dachgeschoss des Hauses hat eine große Fläche, die zur Zeit noch ungenutzt ist. Das möchten wir gerne ändern und streben daher den Dachausbau als Nächstes an. 

 

Projekte
Kinder- und Jugendhaus "Nezabudka" in Ivanychi, Westukraine

Mit Hilfe unserer Spender konnte Vergiss-Mein-Nicht ein renovierungsbedürftiges Haus in Ivanychi erwerben und es zu einer Anlaufstelle für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche ausbauen.

Dank der Firma Wagner & Co. Solartechnik GmbH konnte das Dach des Kinder- und Jugendhauses komplett mit einer Solaranlage ausgestattet werden. Dadurch können wir Energiekosten einsparen und darüber hinaus ein deutliches Zeichen für eine umweltentlastende Technologie in der Ukraine setzen.

Jeden Tag nach der Schule kommen ca. 30 Kinder in das Haus Nezabudka (zu deutsch: Vergiss-Mein-Nicht) und dort bekommen sie das, was sie zum Aufwachsen benötigen. Wir orientieren uns dabei an den Grundbedürfnissen eines jeden Kindes.

Die von uns angestellte Köchin sorgt täglich für eine leckere warme Mahlzeit. Durch unsere MitarbeiterInnen vor Ort erfahren sie Liebe und Anerkennung und erhalten Orientierungshilfe im Leben.

Sie helfen ihnen bei den Hausaufgaben und haben immer ein offenes Ohr für sie. Mehrere Spielzimmer stehen zur Verfügung. Hier können sie sich nach Herzenslust austoben. Neben der Möglichkeit zu Duschen können sich die Kinder auch neu einkleiden - all das ist möglich auf über 220 m².

Da in Ivanychi kein Angebot an Freizeitaktivitäten vorhanden ist, veranstaltet Nezabudka auch Kinoabende und Jugendtreffs!

Hilfsgütertransporte

Mehrmals jährlich werden Hilfsgütertransporte zu Kinderheimen, Kindergärten, Schulen und Krankenhäusern durchgeführt. Da die öffentlichen Einrichtungen in der Ukraine mit veraltetem Mobiliar ausgestattet sind und über so gut wie keine Geldmittel verfügen, versuchen wir auch hier zu helfen.

In Deutschland werden viele Gegenstände ausgemustert, die in der Ukraine noch gute Verwendung finden! So haben wir mit unseren Transporten auch Schultafeln, Schulbänke und Werkbänke an die öffentlichen Schulen in Ivanychi geliefert.

Nach wie vor gibt es auch einen hohen Bedarf an Kleidung, insbesondere für Kinder und Jugendliche. Viele Familien müssen mit einem Monatseinkommen von unter 50 Euro auskommen. In unserem Kinder- und Jugendhaus haben wir deshalb eine Kleiderkammer eingerichtet, wo sich sozial schwache Familien eindecken können. 


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