Vernissage
Mittwoch, den 11. September 2019 ab 19:30 Uhr
Bücherbahnhof Erzhausen

 

Einladung zur Vernissage durch KuK e.V.

 

Plakat:  KuK e.V. eröffnet eine Benefiz-Kunstausstellung
 
Der rührige und unermüdliche Erzhäuser Verein "Kunst und Kultur" (KuK e.V.) hat für die Erzhäuser Bürger ein weiteres Kunst-Highlight organisiert. Vom 11. September bis zum 10. Oktober 2019 findet im Bücherbahnhof in Zusammenarbeit mit Art and Emotion (Erzhausen), kunstWERK (Aumühle Wixhausen) und World Art Games (WAG) eine Benefiz-Kunstausstellung mit internationaler Kunst zugunsten Senioren- und Pflegeheim "Marie Juchacz Haus" (Erzhausen) statt.

Die Vernissage zu dieser Ausstellung fand am 11. September um 19:30 Uhr im Bücherbahnhof statt.

Schirmherrin ist Bürgermeisterin Claudia Lange, die Aufgaben einer Kuratorin übernimmt Christiane Lucht (KuK e.V.).

Die Benefiz-Kunstausstellung trägt den Namen "Faszination Vielfalt" - dass dieser Name angebracht ist, zeigt nicht nur die Liste der ausstellenden Künstler:

kunstWERK, Christina H. Seibold, Hilde Lepold-Berck, Kostadin Poleganov, Elle Kleute, Bikkel Artist, Shahaila Winklaar, Aune Mattila, Signe Elise Hultgen, Vipul Chandra Das und Päivi Ihamäki.

Mit dem Erlös aus dem Verkauf der Kunstwerke sollen Materialien angeschafft werden, die für die Beschäftigungsangebote im Marie Juchacz Haus benötigt werden.

 

Pünktlich um 19:30 Uhr eröffnete die Schirmherrin Bürgermeisterin Claudia Lange die Vernissage:
 


Im Anschluss daran hielt Christiane Lucht (Kuratorin der Ausstellung und Vorsitzende von KuK e.V.) die Laudatio:
 

 

Laudatio im Bücherbahnhof Erzhausen am 11.September 2019
Faszination Vielfalt
Mit ihrer gescheiten, anspruchsvollen aber auch qualifizierten Laudatio traf
Christiane Lucht präzise den Nerv der Gäste wie der anwesenden Künstler

Liebe Gäste,

ich begrüße sie sehr herzlich zur Vernissage der Benefiz Kunstausstellung mit dem Titel „Faszination Vielfalt“ im Bücherbahnhof Erzhausen.

Ich möchte mich zunächst bei Frau Bürgermeisterin Lange dafür bedanken, dass sie so spontan die Schirmherrschaft für diese Veranstaltung übernommen hat.

Mit dieser Ausstellung wird Künstlerinnen und Künstlern aus der Region, aber auch internationalen Kunstschaffenden, eine Plattform geboten, um ihre Gemälde und Objekte einem breiten Publikum zu präsentieren.

Der Erlös aus dem Verkauf der Kunstwerke soll den Bewohnerinnen und Bewohnern des Senioren- und Pflegeheims Marie Juchacz Haus zu Gute kommen; konkret sollen damit Materialien angeschafft werden, die für die Beschäftigungsangebote benötigt werden.

Es ist für mich eine schöne aber nicht alltägliche Aufgabe und zugleich eine große Herausforderung, eine Einführung in diese Ausstellung zu geben. Es ist ja keine Laudatio für einen einzelnen Künstler und sein Werk, sondern es sind mehr als 15 Künstlerinnen und Künstler beteiligt, deren Bilder und Objekte gewürdigt werden sollen.

Viele Worte haben jedoch noch nie ein künstlerisches Werk vollendet, am allerwenigsten aus enger subjektiver Sicht, da jede Art von Kunst ihre eigene Botschaft sendet und eine ganz persönliche Sprache spricht. Gerade die gemalte Sprache von Bildern ist in der Lage, uns zeitlos zu faszinieren, vor allem wenn sie unsere Fantasie beflügelt.

Malerei bzw. Kunst, sagt man, beginne dort, wo Worte nicht mehr reichen, denn wo sich Gedanken und Ideen sinnbildlich verkleiden, spricht jede Ausdrucksform von Kunst mit unendlich vielen Zeichen.

Es ist heute Abend nicht möglich, die einzelnen Künstlerinnen und Künstler detailliert vorzustellen, ohne den zeitlichen Rahmen zu sprengen und ihren Geduldsfaden allzu sehr zu strapazieren. Ich werde mich auf kurze Anmerkungen beschränken, um ihnen die stilistische Vielfalt zu beschreiben. An den Anfang habe ich die regionalen Kunstschaffenden gesetzt, deren Bilder sich überwiegend in diesem Raum befinden.

Ich möchte mit Hilde Lepold Berck beginnen. Ich habe sie zu den Künstlerinnen der Region gezählt, da sie viele Jahre in Erzhausen gelebt hat bevor sie in ihren jetzigen Wohnort Steinmauren in der Nähe von Baden-Baden gezogen ist und weil sie immer noch enge Kontakte zu Erzhausen pflegt. Ihr Credo zum Thema Kunst lautet: Kreativität bedeutet Lebensenergie. Die bekennende Autodidaktin verleiht ihrem Leben Fülle mit Farben und Tönen. Sie ist davon überzeugt, dass nicht nur der Künstler bzw. die Künstlerin an Lebenskraft durch den kreativen Malprozess gewinnt, sondern dass diese Kraft auch an die Betrachter weitergegeben werden kann, wenn diese sich auf das Bild einlassen.

Eine Künstlerin, die seit langem in Erzhausen lebt und vielen von ihnen bekannt sein dürfte, ist Christina Seibold. Sie ist Grafikkünstlerin und ihre feinsinnigen Impressionen werden manchen Kritiker eines Besseren belehren, der bisher digitale Kunst als nicht diskutierbar bezeichnet hat. Innerhalb der mit gefühlvoller Kraft geschaffenen Werke lassen sich Zitate aus einer realen Formenwelt wahrnehmen, die Christina Seibold auf außerordentlich subtile Weise auflöst und verändert. Je mehr der Betrachter in die Tiefe der Motive eintaucht, desto mehr erschließt sich dem Auge eine fantastische, dynamische Innenwelt.

Aus unserer unmittelbaren Nachbarschaft kommen die Bilder des Ateliers kunstWERK. Das Atelier kunstWERK ist eine Initiative der Mission Leben Aumühle und bietet Menschen mit und ohne Behinderung die Möglichkeit, sich künstlerisch auszudrücken. Es werden Kurse und Kreativworkshops angeboten, die Spaß machen und die eigene Kreativität fördern. Wir haben Bilder von sechs verschiedenen Personen zu Gast, an denen sich wunderbar die Gestaltungsvielfalt und phantasievolle Interpretation der unterschiedlichen Motive ablesen lässt.

Sehr viel weiter entfernt sind die Entstehungsorte der übrigen Gemälde und Objekte. Die internationalen Künstlerinnen und Künstler gehören alle der Künstlervereinigung WAG – World Art Games, an. Ein Netzwerk von Kulturschaffenden, das bisher in 89 Ländern ansässig ist und zu dessen Zielen es unter anderem gehört, sich für soziale und humanitäre Zwecke einzusetzen.

Aus Indien hat der Maler Vipul Chandra Das drei abstrakte Bilder in Acryl für den guten Zweck gespendet.

Die Aquarellmalerin Elle Kleute kommt aus Frankreich. Ich möchte sie selbst mit einem Zitat zu Wort kommen lassen: „Indem ich das Wasser fließen lasse und die Farbe verdünne, erwecke ich meine Kreationen zum Leben. Jedes Mal, wenn der Pinsel auf die Papierfarben trifft, wirbeln sie und machen meine Kunst einzigartig.“

Die anderen Künstler sind alle nördlich bis sehr nördlich angesiedelt. Aus Finnland schickt Aune Mattila ihre textilen Objekte in Quilt Technik.

Ungewöhnlich ist das Objekt „Erasmus“ von Shahaila Winklaar aus den Niederlanden. Die dreidimensionale Silhouette des Gelehrten verblüfft mit ihrer Nähe zu traditionellen Scherenschnitten.

Am Selbstportrait der Niederländerin Bikkel Artist lässt sich ablesen was sie selbst über den Entstehungsprozess ihrer Bilder sagt. Dieser Entstehungsprozess sei spontan und sie arbeite häufig mit starken, gewissermaßen vibrierenden Farben und Formen.

Auch zwei Fotografien von der Norwegerin Signe Elise Hultgren sind in unserer Ausstellung vertreten. Friedrich Dürrenmatt hat sich einmal zum Kunstcharakter der Fotografien geäußert: „Jeder kann knipsen. Auch ein Automat. Aber nicht jeder kann beobachten... Beobachten ist ein elementar dichterischer Vorgang. Auch die Wirklichkeit muss geformt werden, will man sie zum Sprechen bringen.“

Als letzte Künstlerin kommt die finnische Architektin und Malerin Päivi Ihamäki zu Wort. Ihre Aussage „Kunst ist zeitlos, Kunst ist Leben“ ist geeignet, als Motto für die gesamte Veranstaltung zu dienen.

Zum Schluss meiner Ausführungen sei ein Gedanke angemerkt, der, wie ich glaube, für das Schaffen der meisten Künstler gilt: „Ein künstlerisches Werk entsteht nicht allein inspiriert durch ein Ereignis oder ein bestimmtes Motiv, sondern es zeigt die Auseinandersetzung des Künstlers mit einem Thema, seine ganz persönliche Stellungnahme mit dem von ihm gewählten Mitteln und ist Ausdruck seines Bedürfnisses, hinter die Dinge zu blicken.“

Ich möchte sie nun gerne auffordern: Schauen sie selbst und haben sie viel Freude beim Betrachten der Werke und erleben sie berührende Augenblicke.

Danke für ihre Aufmerksamkeit.

Christiane Lucht

 

Nach der Laudatio der Kuratorin Christiane Lucht war nun ausführliche Gelegenheit, die ausgestellten Kunstwerke zu begutachten. Insgesamt 33 Kunstwerke von 16 Künstlern sind in der Ausstellung zu bewundern:

Christina Seibold (WAG Deutschland, Art and Emotion)

Hilde Lepold-Berck (Baden-Baden, Kunst für die Seele)

Elle Kleute (WAG Frankreich)

Bikkel Artist (WAG Niederlande)

Shahaila Winklaar (WAG Niederlande)

Aune Mattila (WAG Finnland)

Signe Elise Hultgen (WAG Norwegen)

Vipul Chandra Das (WAG Indien)

 
Päivi Ihamäki (WAG Finnland)

Kisten Jung (kunstWERK)

Carola Tietz (kunstWERK)

Claudia Sälzer (kunstWERK)

Arman (kunstWERK)

Julia Fries (kunstWERK)

Josefine Landau (kunstWERK)

Martin Schwanz (kunstWERK)

 

Aune Mattila:


 

 
Bikkel Artist:


 

 

Christina Seibold:


 

 
Elise Hultgen:

 

 

Elle Kleute:


 

 
Hilde Lepold-Berck:

 

 
kunstWERK:


 

 

Paevi Ihamaeki:


 
 
Shahaila Winklaar:


 

 

Vipul Chandra Das:


 

 

Nach einem ersten Rundgang mit Besichtigung und Begutachtung der ausgestellten Kunstwerke
blieb natürlich noch Gelegenheit, ausgiebig über dieses Kunstevent zu diskutieren:
 

Vor den Bildern verschiedener Künstler von "kunstWerk":
Frau Julia Volker (Koordination kunstWerk, links) und Herr Stefan Pistorius (Leitung Aumühle, rechts)

 
Auch diesmal wieder präsentiert KuK eine tolle Veranstaltung mit vielen teils ungewöhnlichen
und originellen Kunstwerken, KuK bietet den Erzhäusern einmal mehr etwas ganz Besonderes!
Den Organisatoren von KuK wünschen wir über die vier Wochen möglichst viele Besucher!