Buchvorstellung des Ortskundlicher
Arbeitskreises:
Erzhausen
Ein Lesebuch zum Kennenlernen
am 25. November 2016 im Bücherbahnhof
(Fotos: Burgunde Demmel)
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Artikel im Darmstädter Echo vom 28. November 2016: |
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Programm:
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Der ehemalige Warteraum des Erzhäuser Bahnhofes war gemütlich hergerichtet:
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Frau Christiane Lucht, Leiterin des "Bücherbahnhofes", begrüßte die Gäste:
Auch Jörg Dohn begrüßte die Besucher und
gab einen kleinen Überblick über die Aktivitäten des
Begrüßung durch Bürgermeister Rainer Seibold.
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Rede von Frau Tanja Launer, Vorsitzende der Gemeindevertretung Erzhausen: |
Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Gäste, als Sie, lieber Hans Schmitt, mich vor ein paar Wochen gefragt haben, ob ich ebenfalls einen Part am heutigen Abend übernehmen möchte, habe ich sehr gerne zugesagt. Nicht nur, weil ich Sie durch Ihre Arbeit für den Ortskundlichen Arbeitskreis und in persönlichen Gesprächen kennen und schätzen gelernt habe. Sondern vor allem auch deshalb, weil mich der Grundansatz Ihrer Arbeit neugierig gemacht hat. Neugierig auf die Geschichten vom Gestern und Heute, vom alten Dorf und Forschungen zur Flur in der Umgebung. Neugierig auf die Gemarkung und den Ort Erzhausen im Wandel der Zeit. Erzhausen, das ich seit 2012 meine Heimat nenne, von einer neuen Seite zu betrachten. „Erzhausen – Ein Lesebuch zum Kennenlernen“, schafft genau das: es macht neugierig und inspiriert Erzhausen zu erforschen und zu erkunden. In meiner Funktion als Vorsitzende der Gemeindevertretung kannte ich die im Buch beschriebenen Fluren zumeist aus Grundstücksverkäufen, als Bezeichnungen in Flächennutzungs-plänen und bereits realisierten und kommenden Neubaugebieten. Sprich: lediglich als reine Straßenbezeichnungen oder Flurnamen, ohne emotionale Bedeutung, ohne Hintergrundwissen, ohne Geschichte. Als „oigeplackte“ Schwäbin aus dem Stuttgarter Raum, quasi am Fuße der Schwäbischen Alb aufgewaschen und 30 Jahre dort wohnhaft, bin ich nach der Lektüre zwar noch meilenweit davon entfernt bei Spaziergängen zu sagen: „Komm wir gehen an die Bach“. Sollte es Schnee geben, wissen wir Launers jetzt allerdings, dass auch Erzhausen einen Berg für den Wintersport bietet. Meiner schwäbischen Verwandtschaft, muss ich jetzt aber noch gestehen, das wir „Im Bensensee“ doch nicht in einem ehemaligen Seengebiet leben. Den zweiten Aspekt, der mir an diesem Buch besonders wichtig ist, möchte ich nachfolgend ausführen. Für manche ist die Beschäftigung mit Dorfgeschichte eventuell verstaubt, provinziell und mit dem Blick zu sehr auf die Vergangenheit gerichtet. Wo es doch im hier und jetzt auch unzählige Fragen und Aufgaben zu klären und zu erledigen gibt. „Quasi nur noch kurz die Welt retten, noch 148 Mails checken“. wie der Sänger Tim Bendzko in seinem Lied treffend bemerkt hat. Gefangen im Hamsterrad, getrieben von ToDo-Listen. Ich möchte dies an einem Beispiel aus der Tierwelt mit Lachsen verdeutlichen, warum es vielen Menschen schwer fällt, dieses Hamsterrad im Hier und Jetzt zu verlassen. Aufhören getrieben zu sein und innezuhalten: Vorab: Menschen sind keine Lachse. Das ist die gute Nachricht. Doch beide können Getriebene sein. Bei den Lachsen sind die Sexualhormone schuld. Steigen sie an, aktivieren sie ein Netzwerk im Gehirn der Fische. Die Lachse glauben dann, sie müssten an den Ort zurück, wo sie geboren wurden, wo es so riecht wie in ihrer Kindheit, als ihr Netzwerk herausgebildet wurde. |
Dann beginnt der Stress. Die Lachse
kämpfen sich mühsam Kilometer für Kilometer Flüsse hinauf, bis sie
ihr Kindheitsgewässer erreicht haben. Dort startet das nächste
Programm: Sie paaren sich.
Nach der Paarung wissen sie nicht mehr, was sie machen sollen. Es
fehlt ihnen sozusagen der Sinn. Jetzt gucken sich die armen Lachse
um und sehen, was sie vorher im Stress gar nicht gesehen haben:
Wasser zu flach, nichts zu fressen, überall andere Lachse. Das hält
kein Lachs aus. Drei Tage später sind sie tot. |
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Nun kam Hans Schmidt, der Autor des neuen Büchleins, an das Rednerpult.
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Der offizielle Teil des Abends war beendet.
Nun konnte man mit einem Gläschen Sekt auf das neue |
Das Team vom Ortskundlichen Arbeitskreis, das den Abend vorbereitet hatte:
Jan-Velten Rudolph vom
Ortskundlichen Arbeitskreis hat an diesem
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Es war ein sehr schöner Abend, der Neugier auf weitere
Aktivitäten des Ortskundlichen Arbeitskreises machte. Wenn Sie
Interesse an einer Mitarbeit haben, können Sie sich mit diesen
Personen in Verbindung setzen:
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