Ortskundlicher Arbeitskreis Erzhausen

Vortrag von Christel Trischler zum
Welt-Toilettentag 2019
am 19. November 2019 um 19 Uhr im Museum Erzhausen

 

Titel der Präsentation von Christel Trischler:
 


Für die Menschen der Industrieländer mag sich die Bezeichnung „Welttoilettentag“ etwas seltsam und vielleicht auch witzig anhören, für einen nicht unbeträchtlichen Teil der Weltbevölkerung besitzt eine Toilette und vor allem eine nicht vorhandene Toilette jedoch eine durchaus große Bedeutung. Es geht nicht nur um das Klo, Lokus, Spiegelbude, Thron, Pissoir, Häusle, Örtchen, gewisses Örtchen oder Toilette als „Notanstalt“, nein es geht um sehr viel mehr.

 

Seit wann gibt es den Welttoilettentag?

 

Den Welttoilettentag gibt es seit dem Jahr 2001, damals ausgerufen von der Welttoilettenorganisation, einer Nichtregierungs-Organisation mit Sitz in Singapur, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die weltweite Sanitärversorgung zu verbessern. Im Sommer 2013 erklärten aufgrund derer Initiative auch die Vereinten Nationen quasi offiziell den Welttoilettentag, der jeweils am 19. November stattfindet.

Hintergrund ist das Fehlen ausreichend hygienischer Sanitäreinrichtungen für mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung und dadurch bedingt verschmutztes Wasser sowie wasserbürtige Krankheiten, was gesundheitliche und sozio-ökonomische Folgen nach sich zieht. Mehr als 2,5 Milliarden Menschen leben laut Vereinten Nationen (UN) ohne eine ausreichende Sanitärversorgung. Betroffen sind vor allem die ärmere Bevölkerung auf dem Land und Bewohner von Slums und schnellwachsenden Siedlungen in Städten.


Kurz vor Beginn war alles vorbereitet. Die Tische waren einladend gedeckt, kleine Teller mit Gebäck ließen schon erste Weihnachtsgefühle aufkommen. Auch die Projektionsanlage war in Betrieb, die Startfolie des Power-Point-Vortrages wurde angezeigt:
 

Christel Trischler hatte diverse Bücher zum Durchblättern mit Informationen zum Thema ausgelegt:


Und dann füllte sich der Raum im ersten Stock der alten Schillerschule, sofort waren lebhafte Gespräche im Gange:
 

Schon vor Beginn des Vortrages interessierten sich einige Gäste für die ausgestellten Gegenstände:


Jetzt konnte der Vortrag beginnen:
 

Historisches zur Toilette

Schon vor gut 2800 Jahren gab es Klos oder Abortanlagen. Auch im alten Rom waren sowohl öffentliche Toiletten wie auch in den Häuser befindliche WCs vorhanden, zumindest bei denen, die es sich leisten konnten. Selbst eine Wasserspülung und die Ableitung der Fäkalien über ein Kloaken-System war den Römern bekannt. In nachrömischer Zeit, etwa ab dem 4. Jahrhundert und mit dem Aufkommen des Mittelalters gingen diese sanitären Errungenschaften weitgehend wieder verloren. Ob nun Edelmann, Ritter oder Bauer, in der Regel wurde eine Grube ausgehoben und ein „Donnerbalken“ darüber gelegt. In den Burgen gab es teilweise an die Außenmauer angebaute „Holzhäuschen“, jedoch ohne angeschlossene Abwasserrohre. Die Entsorgung geschah im freien Fall, meist einfach in den Burggraben. Diese sanitären Missstände stellten die Hauptursache für Pest- und Choleraepidemien in ganz Europa mit Hunderttausenden von Toten dar. Tatsächlich wurde das erste Klosett mit Wasserspülung im Jahr 1820 in einem Schloss installiert. Über 1200 Jahre waren seit dem römischen Weltreich vergangen, bis es einigen Leuten dann doch zu sehr zum Himmel stank. Bis zur allgemeinen Versorgung mit Klo oder WC dauerte es aber dann noch einmal viele Jahre. Im Grunde brachte erst das anbrechende 20. Jahrhundert eine für Mitteleuropa befriedigende Deckung mit sanitären Anlagen.

Christel Trischler war sehr oft im Rahmen der Organisation "Apotheker ohne Grenzen" in Ländern der dritten Welt unterwegs. Für ihren Einsatz und ihre Arbeit bei "Apotheker ohne Grenzen" wurde Christel Trischler am 7. März 2016 im Schloss Bellevue das "Bundesverdienstkreuz am Bande" von Bundespräsident Joachim Gauck verliehen.

Von ihren vielen Reisen hat Christel Trischler eine ganze Reihe sehr interessanter Fotos mitgebracht, die sie bei diesem Vortrag sehr gut verwenden konnte.


Es war ein außerordentlich interessanter und spannender Vortrag gewesen, die Zuhörer
spendeten lange Beifall. Frau Brigitte Weber dankte Christel Trischler für ihre Arbeit und
überreichte ihr ein kleines Geschenk: einen kleinen aber schon blühenden Weihnachtskaktus.