Ortskundlicher Arbeitskreis
Großes Glockenläuten
zur Erinnerung an das Kriegsende
Samstag 8. Mai 2021

 

Artikel im Erzhäuser Anzeiger von Georg Weber:

Erinnerung an den 8. Mai 1945
Glockenläuten vor der evangelischen Kirche

(gw) Am 25. März 1945 marschierten amerikanische Truppen in Erzhausen ein. Damit war der Krieg für Erzhausen zu Ende, aber noch nicht für ganz Deutschland. Bis zur bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945 verloren noch viele Menschen ihr Leben, darunter auch viele Männer aus Erzhausen. Und auch wenn einzelne deutsche Verbände die Kampfhandlungen gegen sowjetische Truppen noch einige Tage fortsetzten, markiert der 8. Mai die endgültige Beseitigung der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lag ein Großteil Europas, besonders Deutschlands, in Trümmern. Für Deutschland war die folgende Nachkriegszeit eine Phase der Bewältigung der NS-Diktatur. Diese Zeit war aber auch geprägt vom Bemühen, staatliche Ordnung, Wirtschaft und Infrastruktur wieder neu aufzubauen. In den ersten Jahren herrschten Hunger und Knappheit an Gütern aller Art. Aber bereits ab etwa 1947 begann das große „Wirtschaftswunder“ in Deutschland.

Seitdem erlebte Deutschland eine lange Friedenszeit, Freiheit und Wohlstand haben ein Niveau erreicht, wie es die Menschen in Deutschland und Europa nie zuvor in ihrer Geschichte erlebt haben.

Zur Erinnerung an das Kriegsende vor 76 Jahren trafen sich am vergangenen Samstag, dem 8. Mai 2021, Pfarrer Marcus-Stefan Großkopf,  Hans Schmidt  vom Ortskundlichen  Arbeitskreis,  die

Vorsitzende der Gemeindevertretung Tanja Launer, Bürgermeisterin Claudia Lange und  Professor Michael Raske  auf dem kleinen Rasen vor der evangelischen Kirche. Dieses Treffen fand zum zweiten Mal statt. Genau um 18 Uhr begann das große Glockengeläut in der Kirche.

Das Läuten sollte bewusst machen, dass mit dem 8. Mai 1945 die längste Friedensepoche in der Geschichte Deutschlands begann. Die Erhaltung des Erreichten und die Gestaltung der Zukunft sind aber keine Selbstläufer, sondern bedürfen dauernder Anstrengungen. Die aktuelle Krise macht die Zerbrechlichkeit des Erreichten bewusst. Der entfesselte Konsum, der gigantische Ressourcenverbrauch (Rohstoffe, Wasser, Energie und fruchtbares Land) und der Klimawandel bedrohen die Zukunft der Menschheit. Die Folgen reichen bis Erzhausen, wie man beispielsweise in den Wäldern in der Umgebung von Erzhausen leicht erkennen kann.

Und so soll das Glockenläuten am 8. Mai uns nicht nur an das Vergangene erinnern, sondern unseren Blick auch auf unser zukünftiges Leben richten. Trinkwasserreserven, Fischbestände und Wälder schrumpfen, fruchtbares Land wird zerstört und Tier- und Pflanzenarten sterben aus.

Um weiterhin gut auf unserem Planeten leben zu können, muss unser Lebensstil nachhaltiger werden. Wir müssen die Ressourcen unseres Lebens und die empfindlichen Ökosysteme unserer Erde schützen.

 


Am Samstag, dem 8. Mai 2021, um 18 Uhr sollte das Glockenläuten in der evangelischen Kirche beginnen. Rechtzeitig vorher wartete der Fotograf im ersten Stock des Wohnhauses gegenüber der Kirche. Zunächst war noch niemand zu sehen, beste Gelegenheit zu einem Panoramafoto:
 


 

Doch dann waren alle Teilnehmer der kleinen Erinnerungsfeier gekommen (von links nach rechts):

Pfarrer Marcus-Stefan Großkopf,  Hans Schmidt  vom Ortskundlichen  Arbeitskreis, 
die Vorsitzende der Gemeindevertretung Tanja Launer, Bürgermeisterin Claudia Lange
und Pfarrer Professor Dr. Michael Raske.

 

 
 
 
 
 
Es wäre schön, wenn diese Erinnerungsfeier alljährlich wiederholt werden könnte, und wenn dann auch, sofern die Corona-Pandemie überwunden ist, mehr Erzhäuser Bürger an der kleinen Feier teilnehmen könnten!