Ein Wochenende in
Schönwald

im Hotel Zum Ochsen
18. bis 20. Februar 2011

Für das Wochende in Schönwald hatten wir uns das Hotel "Zum Ochsen" ausgesucht  -  keine schlechte Wahl! Schöne Zimmer, ein wunderschönes kleines Schwimmbad, sehr freundliche Bedienung, hervorragendes Essen und eine ausgezeichnete Weinkarte. Ach ja  -  das Sortiment an Destillaten ist auch beispielhaft!

Gleich nach unserer Ankunft machten wir uns auf zu einem Rundgang durch Schönwald.
Wir wollten sehen, was sich alles verändert hat in den letzten Jahren:

 

Am nächsten Tag, ein Samstag, machten wir uns schon früh auf zu einer Wanderung zum und durch das
Weißenbacher Tal. Zunächst ging es wieder quer durch Schönwald Richtung Friedhof, von wo
aus man an der Sprungschanze vorbei durch den Wald hinüber zum "Rößle" wandern kann:

Wißt ihr noch? Das Haus Gertrud!

Ja, und was ist denn das? Ein neues Oberteil? Wir hätten das Haus ja fast nicht mehr erkannt!

Am 21. Januar 2006 ist der Reinertonishof abgebrannt  -  Brandstiftung!
Drei Jugendliche wurden bald von der Polizei festgenommen. Inzwischen ist das Gebäude
wieder rund um die unzerstörte Räucherkammer aufgebaut worden.
Es befindet sich im Rohbaustadium und soll Mitte 2011 wieder eingeweiht werden.
(siehe dazu auch den Informationen am Ende dieser Seite)

Nach einer wunderschönen Wanderung über die Buckel oberhalb des Rößle kamen
wir dann wieder zum Rößle zurück. Das Rößle ist inzwischen vergrößert, wirkt aber
ansonsten völlig unverändert, das gilt auch für die Speisekarte. Natürlich gibt es noch alles, was
uns in Erinnerung geblieben ist, inclusive dem unvergleichlichen Kaiserschmarrn und der
Schwarzwälder Kirschtorte mit Kirschwasser-Einsprühung!

So gut gestärkt traten wir den Heimweg an:

Und dann kam schon die letzte Übernachtung im Ochsen.
Aber am nächsten Morgen erwartete uns eine Überraschung:
Über Nacht hatte es geschneit, Schönwald lag unter einer weißen Decke!

Beim morgendlichen Bad schwammen wir im warmen Wasser, während draussen die Schneedecke leuchtete:

Nach dem Frühstück machten wir uns schon wieder auf die Heimfahrt.
Am Vorabend noch hatten wir uns mit einem schönen Wein und einem
ganz tollen Williams Christ aus Sasbachwalden verwöhnen lassen. Da bot es
sich einfach an, auf dem Heimweg einen Zwischenstopp in Sasbachwalden
einzulegen, wo wir uns von den am Vorabend genossenen
Flüssigen einen kleinen Vorrat für zuhause zulegten.

 

Das war ein wirklich wunderschönes Wochenende!

 

  Informationen über den Brand des Reinertonishofs

 
 

 Kulturdenkmal Reinertonishof in Schönwald komplett abgebrannt

Nur noch Schutt und Asche ist vom Kulturdenkmal Reinertonishof in Schönwald übrig geblieben. Ein Feuer hat den aus dem Jahr 1619 stammenden Hof am Samstagmorgen komplett vernichtet. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf mehrere Millionen Euro. Zur Brandursache gibt es bislang noch keine klaren Erkenntnisse. Am Brandort war aus den Reihen der Feuerwehren aber öfters der Verdacht der Brandstiftung zu hören. "Dafür haben wir keinerlei Hinweise", sagt Volker Bausch von der Kripo in Villingen-Schwenningen dazu. Ausgebrochen ist das Feuer nach aktuellen Erkenntnissen in der Tenne. Bemerkt wurde der Brand vom Fahrer eines Rettungswagens, der allerdings nur zufällig in der Nähe des Hofes vorbei kam. Noch unbekannte Täter hatten in Schönwald, Schonach und auch anderen Orten Bäume umgesägt und damit die Straßen blockiert. Aufgrund einer solchen Blockade musste auch der Rettungswagen einen anderen Weg nehmen. Diesem Umstand war es zu verdanken, dass die 20 Pferde und vier Schweine gerade noch in letzter Minute aus dem Stall des brennenden Gebäudes gerettet werden konnten.

Südkurier vom 21.1.2006

 

Reinertonishof - als Lehenshof der Habsburger erbaut

Der Wissenschaftler Hermann Schilli nennt 1616 als Jahr der Erbauung, über der Haustür stand die Jahreszahl 1619 - das Haus war also fast 400 Jahre alt. Es befand sich in einem sehr guten Zustand. Vor rund 20 Jahren war es sorgfältig renoviert worden und im Urzustand erhalten. Seither stand es als baden-württembergisches Kulturdenkmal unter Denkmalschutz. Der Reinertonishof wurde als Lehenshof der Habsburger erbaut. Er war einer der ältesten Bauernhöfe im Schwarzwald vom Typ “Heidenhaus” . In der Küche des Hofes stand noch der Herd aus der Erbauungszeit. Einen Kamin gab es ursprünglich nicht, der Rauch zog über das offene “G´ wölm” , in dem Speck und Würste geräuchert wurden, und dann durch das Dach ab. Von der Küche aus wurde auch der große Kachelofen in der danebenliegenden Stube geheizt. Im erweiterten alten Backhaus war eine Vesperspube eingerichtet worden. Zum Ensemble gehörten unter anderem ein Getreidespeicher und eine Mühle. Die Vernichtung des Hofes bedeutet nicht nur für die Besitzer, sondern auch für die Ferienregion um Schönwald einen herben Verlust. Der Hof war auch Museum; er durfte besichtigt werden.

Südkurier vom 23.1.2006

Zerstörtes Denkmal - Reinertonishof hat Jahrhunderte alte Vergangenheit

Der Brand des Reinertonishofes zerstörte am frühen Samstagmorgen ein Kulturdenkmal, das aufgrund seiner Geschichte unwiederbringlich ist. Die Historie des Hofes führt in die Zeit der Herrschaft der Habsburger, als Schönwald noch zu Freiburg-Breisgau in den vorderösterreichischen Landen gehörte, zurück. Schönwald hieß früher "Auf dem schönen Walde". Von 1619 bis 1806 war der Reinertonishof ein Lehenshof mit unfreien Bauern. Ein Hof ohne Namen. Erst nach 1806 gehörte Schönwald zum Großherzogtum Baden und die freien Bauern konnten ihre Höfe kaufen. Der erste Bauer mit Grundbucheintrag war der neunte Besitzer Johann Martin Reiner. Sein Enkel Anton Kuner wurde "Reinertoni" genannt. Von ihm stammt der heutige Hofname. Seit der Lehensträgerzeit war der Hof im Generationenwechsel von insgesamt 15 Besitzern bewohnt und bewirtschaftet mit Wald- und Viehwirtschaft. Im Jahr 1980 wurde das Anwesen von der Familie Lukas und Marianne Duffner gekauft. Von 1983 bis 1986 wurde das renovierungsbedürftige Hofgebäude unter der fachkundigen Leitung des Architekten Ulrich Schnitzer aus Karlsruhe und mit finanzieller Unterstützung durch das Landesdenkmalamt Baden-Württemberg restauriert.

Überall wurde der Originalzustand erhalten und der Hof als eingetragenes Kulturdenkmal Baden-Württemberg unter Denkmalschutz gestellt. Für die Gemeinde und für das gesamte Ferienland ist die Zerstörung des Hofes touristisch gesehen ein herber Verlust. Stefan Schürlein, Geschäftsführer des Ferienlandes, bezeichnete in einer ersten Stellungnahme den Reinertonishof als "das Tagesausflugsziel" schlechthin. "Mir tut am meisten die Familie Duffner Leid. Wir werden alles tun, um hier in irgendeiner Weise Abhilfe zu schaffen", so Schürlein. Der Geschäftsführer nimmt sogar das Wort "Wiederaufbau" in den Mund. Sicherlich sei es zu früh, einen solchen Gedanken zu fassen, doch man müsse trotz des schweren Schlages positiv in die Zukunft blicken. Ob dies technisch gesehen überhaupt möglich ist und wie eine Finanzierung aussehen könnte, darüber müsse man sich natürlich erst informieren.

Südkurier vom 24.1.2006

 

Kripo klärt Brandserie - Verdächtige sind geständig

Das Kulturdenkmal Reinertonishof in Schönwald (Schwarzwald-Baar-Kreis) wurde am vergangenen Samstag vorsätzlich in Schutt und Asche gelegt: Die Polizei in Villingen-Schwenningen nahm zwei junge Männer im Alter von 17 und 20 Jahren aus der Raumschaft Triberg unter dem dringenden Tatverdacht der Brandstiftung fest. Der Haftrichter am Amtsgericht Villingen erließ gestern Haftbefehl. Die beiden jungen Männer sitzen nun getrennt in verschiedenen Justizvollzugsanstalten. Die Heranwachsenden haben laut Pressesprecher Wolfgang Schyle eine Serie von Brandstiftungen gestanden. Ferner räumten sie auch ein, in der jüngsten Brandnacht im Schwarzwald-Baar-Kreis mehrere Bäume gefällt und damit Straßen blockiert zu haben. Die Kriminaltechniker der Polizei sowie ein Brandsachverständiger untersuchten gestern die Ruine des fast 400 Jahre alten Bauernhofmuseums, von dem nach dem Feuer nichts übrig blieb. Die Aussagen der zwei Tatverdächtigen decken sich mit den Erkenntnissen des Brandsachverständigen, sagte Wolfgang Schyle. Mit Hochdruck und hohem personellem Einsatz habe die Polizei die Ermittlungen aufgenommen, berichtet Wolfgang Schyle. In akribischer Kleinarbeit sei man den Verdächtigen auf die Spur gekommen. Sie wurden an ihren Arbeitsplätzen festgenommen.

Die jungen Männer sollen bereits am 20.September in einer leerstehenden Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Schönwald Feuer gelegt haben. Kommissar Zufall verhinderte, dass dieses Gebäude ein Raub der Flammen wurde: Zufällig fuhr eine Polizeistreife vorbei und entdeckte den Feuerschein. In einer anderen Wohnung des Hauses schlief der Eigentümer. In diesem Fall ermittelt die Polizei wegen schwerer Brandstiftung, für die das Gesetz eine Mindeststrafe von fünf Jahren Haft vorsieht. Zur zweiten von den insgesamt drei Brandstiftungen kam es auf den Tag genau eine Woche vor dem Feuer im Reinertonishof. In der Schönwälder Nachbargemeinde Schonach wurde im Stall des Thomasfriederhofes Feuer gelegt. Autofahrer entdeckten die Flammen, durch den schnellen Einsatz der Feuerwehr wurde das Gebäude gerettet. Nicht aber die Tiere, fünf Rinder erstickten im Qualm. Mit Aussagen zum Motiv der Tatverdächtigen hält sich die Polizei zurück. Laut Schyle sollen weder der 17-jährige Auszubildende noch der 20-jährige Handwerker persönlich oder verwandtschaftlich mit den Geschädigten in Verbindung gestanden haben. Die Ermittlungen am abgebrannten Reinertonishof hat die Polizei abgeschlossen, die Ruine kann nun abgeräumt werden. Ob wieder ein Hof aufgebaut wird, steht nach Auskunft der Eigentümerfamilie Duffner noch in den Sternen.

Südkurier vom 25.1.2006, mehr auf www.suedkurier.de