Segeltour der Tennis-Senioren des TCE
Vom 5. bis 11. Juli 2010 mit dem Zweimastschoner Twister
 

In diesem Jahr sollte unsere Segeltour nicht auf dem Ijsselmeer, sondern auf der Ostsee stattfinden. Und unser Segelschiff war deshalb auch nicht mehr die Zorg Met Vlijt, sondern nun zum ersten mal der Zweimast-Schoner "Twister" (niederländische Flagge, Heimathafen Harlingen) mit Kapitän André Hanzens.

Die Küste der Ostsee eignet sich ausgezeichnet für interessante Segeltouren. Beeindruckende Steilküsten wechseln sich ab mit Naturstränden, beschaulichen Dörfern und interessanten Städten. Hier können Sie die Zeit der Wikinger ebenso wieder auferstehen lassen wie die alte Handelsroute aus der Zeit, in der der Handel nach Übersee noch florierte. Die Wochentörns auf der deutschen Ostsee beginnen und enden in der sehenswerten Hafenstadt Kiel. Während der Woche segeln Sie, abhängig von der jeweiligen Windrichtung- und stärke, zum Beispiel zu den dänischen Inseln Aerø, Langeland oder Fyn, oder auch nach Kappeln an der Schlei.

Die „TWISTER“ wurde im Jahre 1902 als Fischereischiff komplett aus Holz gebaut. Im Jahre 1957 wurde das Schiff modernisiert und der Holzrumpf durch ein Stahlschiff ersetzt. Das Schiff fuhr dann als moderner Fischkutter weiter bis 1981 zum Fischfang auf der Nordsee und wurde dann still gelegt.

Nach 17 Jahren als Auflieger in verschiedenen Häfen kaufte der jetzige Eigner und Kapitän André Hanzens den Rumpf und baute ihn zum heutigen Segelschoner aus.Nach der Taufe im Mai 1999 ging das Schiff unter dem Namen „TWISTER“ in Fahrt und hat sich bisher als sehr schnelles und seetüchtiges Schiff erwiesen. Unsere Gäste schätzen vor allem die vielen Sitzmöglichkeiten an und unter Deck und die leichte Bedienung des Schiffes, die auch Nicht-Segler schnell zu echten Seeleuten werden lässt!

Das Schiff verfügt über 20 Schlafplätze, aufgeteilt auf eine Vierbett-Kabine mit eigener Dusche und Toilette, vier Dreibett-Kabinen und zwei Zweibett-Kabinen. Zwischen den Kabinen befinden sich zwei Duschen sowie zwei Toiletten. Alle Kabinen verfügen über ein Waschbecken, Zentralheizung, Belüftung und ein Bullauge für Frischluft.

Twister Einrichtungsplan:

Technische Daten:
Abm.: 36,00 m x 6,20 m, Tiefgang: 2,80 m, Segelfläche: 350 m², Schlafplätze: 20
 

André Hanzens
Ringiastins 24
8925 GJ Leeuwarden-NL
Postadresse: Kanalstr. 65
   24159 Kiel-DE
Tel. 00 49 160 30 28 216
lilatwister@yahoo.de

 

Am Montag, den 5. Juli 2010 trafen sich 13 TCE-Senioren mit viel Gepäck am Erzhäuser Bahnhof. Mit der S-Bahn ging es zunächst nach Frankfurt, wo man in einen ICE einstieg. Der fuhr nach Hamburg, wo man in einen Regionalzug umsteigen mußte. Schließlich landete man in Kiel. Doch auch hier ging es zunächst mit einem Kleinbus noch ein paar Kilometer weiter nach Holtenau, wo wir dann endlich unser Schiff enterten: den Zweimastschoner Twister. Hier übernahmen wir noch eine große Menge an fester und flüssiger Verpflegung von einem Catering-Service, bevor wir unsere Kabinen bezogen, unser Gepäck untergebracht, Einweisungen vom Skipper Andrè und durch den Matrosen Andreas erhalten hatten und dann endlich in See stachen.

 

 

5.7.2010 Der erste Segel-Tag:
Holtenau - Damp
(32km - 4:05 Stunden)

Nachdem wir (endlich!) im ICE mit funktionierender Klimaanlage Platz
genommen hatten, machten wir es uns gemütlich. Zu Essen und zu Trinken hatten
wir genügend dabei. Und fürs Gemüt wurde ein herzhafter Skat gespielt!

Dann aber waren wir endlich an Bord:

Begrüßung durch den Skipper Andrè:

Einweisung durch den Matrosen Andreas:

Rudergänger Helmuth mußte gleich am ersten Tag im Yachthafen
von Damp die "Twister" an den Anlegesteg anlegen  -  mit ein wenig Hilfe vom Skipper.
Aber dennoch kam er dabei ganz schön ins Schwitzen!

Abends sahen wir uns noch einmal den Film von unserer Segeltour 2008
an mit Hilfe der technischen Ausrüstung von Herrmann-Josef:

So wunderschön klang der erste Tag im Yachthafen von Damp aus!

 

 

6.7.2010 Der zweite Segel-Tag:
Damp - Marstal (Insel Ærø)
(48km - 5:50 Stunden)

Alle Segel sind gesetzt, jetzt können wir die Fahrt so richtig geniessen!

Das sind alle Köppe an Bord:

Jetzt wird´s gemütlich!

Den Abend beschliessen wir, indem wir das Spiel Holland gegen Uruguay
mit Hilfe der High-Tech-Ausrüstung von Herrmann-Josef ansehen.

 

 

7.7.2010 Der dritte Segel-Tag:
Marstal (Ærø) - Svendborg (Insel Fyn)
(32km - 4:43 Stunden)

Am frühen Morgen des 7. Juli, dem Mittwoch, wurden wie üblich die Segelumhüllungen abgenommen
und die Segel gesetzt, was inzwischen schon recht flott und fachgerecht durchgeführt wurde.

Schon bald lief das Schiff unter vollen Segeln, die Zeit zum Geniesen war gekommen:

 

Während Hans in der Kombüse das Abendessen vorbereitete, war man
andernorts mit den angenehmeren Seiten des Lebens beschäftigt:

Um die Mittagszeit gab es eine kleine Stärkung, die aber
unweigerlich einen ausgedehnten Mittagsschlaf notwendig machte:

Aber dann kam doch schon bald der Hafen von Svendborg in Sicht, die Segel mußten
heruntergeholt, verstaut und abgedeckt und das Schiff im Hafen festgemacht werden:

Nachdem das Schiff ordnungsgemäß am Anlegesteg festgemacht war, brachen wir zu einer Tour durch das Städtchen Svendborg auf:

Den Abend beschlossen wir mit dem Fußballspiel Deutschland gegen Spanien:

 

 

 

  8.7.2010 Der vierte Segel-Tag:
Svendborg (Fyn) - Bucht nahe Nordborg
(80km - 7:32 Stunden)

Heute wartete ein ganz besonderes Erlebnis auf uns. Nachdem wir im Hafen von Svendborg abgelegt, alle Segel gesetzt und das offene Meer erreicht hatten, ließ Skipper André das Beiboot zu Wasser und nahm jeweils zwei TCE-Senioren als Passagiere zu einer Fahrt rund um die Twister an Bord des kleinen Schlauchbootes. In höllischem Tempo umkreiste er mit seinen beiden Mitfahrern das große Segelschiff und bot damit Gelegenheit, den Zweimast-Schoner Twister unter vollen Segeln und bei recht strammem Wind aus allen Lagen zu fotografieren.

 


 

Das sind die ersten Aufnahmen, die wir von dem unter vollen Segeln fahrenden
Zweimastschoner Twister vom Beiboot aus machen konnten:

Hier kann man sehr schön die komplette Besegelung der Twister sehen:

Alle, die Lust auf ein kleines Abenteuer verspürten, durften nacheinander in das Beiboot steigen und nach Herzenslust fotografieren, wobei der Skipper André ganz offensichtlich großen Spaß hatte, mit dem Schlauchboot an die Grenze der Fahrstabilität zu gehen. Alle waren von der Fahrt begeistert  -  aber dann doch froh, wieder festen Boden an Bord der Twister unter die Füße zu bekommen:

Nach einigen Runden um das Schiff hatte der Skipper dann doch ob des auffrischenden Windes den Eindruck, dass das Ganze langsam zu gefährlich wurde. Das Beiboot wurde nun wieder mit vereinten Kräften an Bord gehievt und festgemacht.

Blick vom Klüverbaum über das ganze Schiff, ganz hinten erkennt man das Achterdeck mit dem Ruder.

Doch noch hatte Skipper André nicht genug mit seinen kleinen Spielchen. Jetzt durfte, wer Lust hatte, auf dem Bootsmannstuhl Platz nehmen, der mit zwei kräftigen Tauen an der Mastspitze befestigt war. Und dann konnte der Arme, der darauf Platz genommen hatte, sich nach Herzenslust weit hinaus über das vorbeirauschende Wasser schaukeln lassen. Hier war, ähnlich wie zuvor im hüpfenden Beiboot, wieder ein stabiler Magen gefragt.

Inzwischen hatte der Wind noch weiter aufgefrischt. Die Twister machte ordentlich Fahrt und lag dabei so schief im Wasser, dass an Backbord das Wasser über das Deck lief.

Am späten Nachmittag hatten wir eine stille Bucht gefunden, wo wir ankern konnten.
Hier wollten wir baden und zum Abendessen sollte gegrillt werden.

Helmuth begutachtet seine fotografische Ausbeute dieses tollen Tages.

An diesem Abend wurden Helmuth S., Helmuth H. und Wolfgang "getauft".

 

Nach einem langen Tag und einem ebenso langen Abend versank
die Sonne hinter dem Horizont. Nach und nach gingen alle in die inzwischen
ein wenig abgekühlten Kabinen und träumten in den neuen Segeltag hinein.

 

 

 

9.7.2010 Der fünfte Segel-Tag:
Bucht nahe Nordborg - Sønderborg
(23km - 5:40 Stunden)

Man mußte schon sehr früh aufstehen, um dieses Bild zu erleben: am noch kühlen
Morgen zieht Herbert einsam seine Kreise im Wasser der einsamen Bucht:

Doch bald erwachte das Leben an Bord, man frühstückte und dann kam auch schon die Anweisung vom Skipper:
Anker hoch und Segel setzen!

 

Die gut trainierte Crew hatte alles schnell erledigt, die Segel waren gesetzt und die Fahrt begann.
Nach ein paar Stunden, nachdem wir einen großen Teil unserer heutigen Strecke zurückgelegt
hatten, wurden die Segel gerefft. Ohne Antrieb trieb die Twister in ruhigem Wasser.
Das war die Gelegenheit für die Senioren-Segler zum Baden:

Ja, aber da zeigte sich, was noch alles in den ollen Kerlen steckt.
Das Schiff brummte wie ein Sack mit Hornissen!

Bald kam der Hafen von Sønderborg in Sicht:


 

Eines der grössten und farbenfreudigsten Reiterturniere Europas kann man jedes Jahr im Juli in Sønderborg erleben, zusammen mit einem Volksfest für Jung und Alt. Die eigentlichen Attraktionen, die Ringreiterturniere, finden am Freitag und Sonntag statt. Sie haben ihre Wurzel in mitteralterlichen Ritterspielen und bestehen in Ihrer jetzigen Form seit mehr als 100 Jahren.

Jedes Jahr nehmen etwa 500 Reiter, Mädchen und Jungs, Frauen und Männer an den Turnieren teil. Punkt 11.30 Uhr an beiden Tagen werden die Reiterspiele mit einem festlichen Umzug durch die Straßen Sønderborgs eingeleitet, wobei alle Reiter schwartz/weisse Uniformen tragen. Dieser Umzug wird von fünf grossen internationalen Musikkappellen begleitet. Das Ringreiterturnier findet auf dem zentral gelegene Ringreiterplatz statt, der während der vier Tage des Turniers auch ein Volksfest mit zahlreichen Schaustellern beherbergt.


 

 

10.7.2010 Der sechste Segel-Tag:
Sønderborg - Kappeln (Schlei)
(45km - 6:42 Stunden)

 

Als wir am frühen Samstagmorgen erwachten, mußten wir feststellen, dass die Hitzewelle nun auch uns endgültig auf der Ostsee eingeholt hatte. Keine Wolke am Himmel und kein noch so winziges Lüftchen, das das Segelsetzen sinnvoll gemacht hätte. So fuhren wir denn heute nur mit Motorkraft hinaus aus dem Hafen von Sønderborg in Richtung zur Schleimündung und zum Hafen von Kappeln.

Skipper André bediente das Ruder, während ansonsten
auf dem Schiff das Leben zum Stillstand gekommen schien.

So dauerte es auch etliche Stunden, bis wir die Schleimündung erreicht hatten und auf der Schlei Richtung Kappeln fuhren. Rechts und links an den Ufern konnten wir wunderschöne, idyllisch gelegene, reetgedeckte Häuser bewundern.

Im Hafen von Kappeln legten wir gleich am ersten freien Liegeplatz an.

Während einige noch Helmuth verabschiedeten, der dringend vorzeitig nach Hause
zurückkehren mußte, saßen die anderen schon bei dem unbedingt erforderlichen, kühlen Blonden:

Als Alternative zum kühlen Blonden war heute natürlich leckeres, kühles Eis,
selbstverständlich mit Sahne, angesagt. Zu weiteren Aktivitäten
war bei der drückenden Hitze keiner der Segler zu bewegen.


 

 

11.7.2010 Der siebte Segel-Tag:
Kappeln (Schlei) - Kiel
(52km - 5:39 Stunden)

Der frühe Morgen des 11. Juli brachte nicht die erhoffte Abkühlung. Der Himmel war zwar leicht bedeckt, doch die Hitze des Vortages lastete noch immer über dem ganzen Schiff. Nur langsam und allmählich versammelte sich die "Crew" am Frühstückstisch.

Ein wenig Leben brachte dann die Geburtstagsgratulation für Helmut, der wie schon bei der Segeltour 2008 auch diesmal seinen Geburtstag an Bord feiern konnte. Die Mannschaft schenkte ihm unter anderem einen Bierkrug mit der Aufschrift "11.7.2010 Stockfisch Helmut", vom Skipper André und Andreas erhielt Helmut einen Pulli mit der Aufschrift "Twister".

Auch heute gab es bei der bleiernen Hitze kein Lüftchen zum Segeln und wir fuhren wiederum nur mit Motorkraft Richtung Kieler Hafen, wo wir am frühen Nachmittag eintrafen. Sehr eindrucksvoll waren hier die vielen gewaltig großen Kreuzfahrtschiffe, die darauf hinwiesen, dass der Kieler Hafen offensichtlich große Bedeutung als Ausgangspunkt für Kreuzfahrten besitzt.

Unser im Vergleich zu den riesigen Kreuzfahrtschiffen kleines Segelschiff schlängelte sich zwischen den Riesigen Stahlschiffen hindurch zu einem Anlegeplatz, wo wir von Bord gehen und uns vom Skipper André und seinem Matrosen Andreas verabschieden konnten.

Wir standen hier noch eine Weile und beobachteten, wie die Twister wieder ablegte und zwischen den riesigen Passagierschiffen verschwand. Eine wunderschöne Woche war zu Ende gegangen. Wir schleppten unser Gepäck hinüber zum nahen Kieler Hauptbahnhof, von wo aus wir nach einiger Zeit mit einem Regionalzug zum Hamburger Hauptbahnhof fuhren. Dort erreichten wir pünktlich unseren ICE (mit funktionierender Klimaanlage!), der uns dann ohne weitere Problem nach Darmstadt brachte.

 

Lustig ist das Rentnerleben, faria, faria ho.
Brauchen keinem Rechenschaft geben, faria, faria ho.
In Urlaub fahren wir ganz allein,
der Kurschatten stellt sich von selber ein.
Faria, faria, faria, faria, faria, faria ho.

Lustig ist das Rentnerleben, faria, faria ho.
Langeweile, die darfs nicht geben, faria, faria ho.
Zieht nicht zu den Kindern hin,
die haben nur euer Geld im Sinn.
Faria, faria, faria, faria, faria, faria ho.