Partnerschaftsverein Erzhausen und Vergiss-Mein-Nicht
 

Beladen der LKW mit Spenden für
Ivanychi
11. März 2022
 

Sammelaktion des Vereins „Vergiss-Mein-Nicht“ für Ivanychi

 

(gw) In den zurückliegenden Jahren hat der Verein „Vergiss-Mein-Nicht e. V.“ bereits mehrere Sammelaktionen organisiert. Dabei wurden vor allem Kleidung und Artikel des täglichen Bedarfs, darunter beispielsweise auch Rollstühle,  aber auch Kinderspielzeug gesammelt. Die gesammelten Artikel wurden in einen großen LKW verladen (40-Tonner) und direkt nach Ivanychi gebracht.

Dort kamen diese Artikel insbesondere der Sozialstation „Nezabudka“ in Ivanychi zugute.

Darüber hinaus wurde im September 2016 ein 40-Tonner-LKW mit Schulmobiliar aus der alten HWS vollgeladen und im Januar 2017 sogar zwei 40-Tonner-LKW mit Schulmobiliar von der HWS vollgeladen und nach Ivanychi transportiert. Diese Schulmöbel waren alle noch in sehr gutem Zustand und kamen den Schulen in Ivanychi und der Region um Ivanychi zugute.

Der 24. Februar 2022 hat nun mit dem Beginn des Krieges in der Ukraine auch bei der Unterstützung für Ivanychi und die Sozialstation Nezabudka völlig neue Bedingungen geschaffen!

Nicht nur dass die Unterstützung mit Sachspenden jetzt außerordentlich dringend und eilig geworden ist, auch der Bedarf an Sachspenden hat sich drastisch geändert. Neben den Artikeln, die auch seither gespendet wurden, werden jetzt vor allem auch Lebensmittel und medizinische Hilfsmittel dringend benötigt.

Deshalb hatte der Verein „Vergiss-Mein-Nicht“ zu einer neuen Sammelaktion aufgerufen. Die gespendeten Dinge konnten bei der Grillhütte und der „Halle der Vereine“ abgegeben werden. Dort wurden die angelieferten Artikel soweit nötig neu sortiert und verpackt, die Kartons, Kisten und Plastiksäcke mit den notwendigen Informationen beschriftet und am Freitag, den 11. März 2022, in zwei LKW verladen.

Das war einmal ein 40-Tonner-LKW aus Ivanychi. Dieser LKW war am Freitag, den 11.3.2022 voll beladen worden. Noch am Nachmittag dieses Freitags etwa gegen 17 Uhr startete er mit einem Fahrer aus Ivanychi in Richtung Ivanychi, wo er am Sonntag, den 13.3.2022, etwa gegen 18 Uhr angekommen war und dort auch gleich noch ausgeladen werden konnte.

Das zweite Auto war ein 7,5-Tonner-LKW. Auch dieses Auto war am Freitag, den 11.3.2022 voll beladen worden. Dieses Auto startete aber erst am Samstagmorgen, den 12.3.2022, aber schon um 4 Uhr morgens mit zwei Fahrern aus Erzhausen (Jürgen Krieg und Pit Bellinghaus) zur Grenze zwischen Polen und der Ukraine. An der Grenze wurde der 7,5-Tonner von Inna und Igor Kilkovec aus Ivanychi übernommen und nach Ivanychi gebracht.

Das  Auto bleibt in Ivanychi und soll vor Ort für verschiedene Aufgaben eingesetzt werden. Das Auto war hier in Deutschland zu einem sehr günstigen Preis gekauft worden, den größten Teil der Kosten hat „Vergiss-Mein-Nicht“ beigetragen, Unter-stützung gab es von der Gemeinde.

Ein drittes Auto (ein Auto der Gemeinde Erzhausen) war ebenfalls am Samstag früh gestartet mit den Fahrern Frank Hochstädter und Reinhold Wieczorek. Dieses Auto fuhr ebenfalls zur polnischen Grenze, wo es eine kleinere Zahl von Kartons übergeben konnte, und vor allem die beiden Erzhäuser Jürgen Krieg und Pit Bellinghaus, die den 7,5-Tonner zur polnischen Grenze gefahren hatten, wieder mit zurück nehmen konnten.

Ein großer Vorteil für die Spendenaktionen der Erzhäuser ist, dass man feste, vertraute und sehr erfahrene Ansprechpartner in Ivanychi hat. Dadurch kann alles bis ins allerletzte Detail zuverlässig geplant und erfolgreich durchgeführt werden.

Mit den beschriebenen Transporten wurden folgende Artikel nach Ivanychi gebracht:

331 Kartons Lebensmittel

125 Kartons Medikamente

250 Kartons Hygiene-Artikel

630 Kartons Bettzeug/Matratzen/Decken/ usw.

500 Kartons mit Kleidung

 85 Kartons Artikel des täglichen Bedarfs

(Darin sind auch Artikel enthalten , die in Groß-Zimmern gesammelt und nach Erzhausen gebracht worden waren).

Das muss man als sehr großen Erfolg bezeichnen. Daran haben die vielen unermüdlichen, ehrenamtlichen Helfer aus Erzhausen einen großen Anteil. Unbedingt erwähnen muss man aber auch Ela Niemuth und Elke Randzio (letztere leider nur von zuhause aus telefonisch tätig wegen einer Corona-Infektion), die bei allen Sammelaktionen mit ihrer großen Erfahrung viel zum Erfolg beigetragen haben. Beide möchten sich hier nochmals ausdrücklich bei allen Spendern und Helfern herzlich bedanken!

Mit dieser Aktion ist aber noch lange nicht alles erreicht. Ein weiterer Transport wird wahrscheinlich am 8. April 2022 wieder mit einem 40-Tonner erfolgen. Informationen dazu werden rechtzeitig bekannt gegeben. 

Wer am Freitag Nachmittag (11. März 2022) das Gelände vor der „Halle der Vereine“ und der
„Grillhütte“ betrat, war gleich überrascht von den Kraftwagen, die hier zum Beladen bereit standen:

ein riesiger 40-Tonner mit Ukrainischem Kennzeichen,
ein 7,5-Tonner mit deutschem Kennzeichen, der aber in Ivanychi bleiben wird, und
ein PKW (ganz rechts im Bild, ein Auto der Gemeinde Erzhausen).

 

Imponierend! Da passt wirklich was rein!

Aber auch der 7,5-Tonner ist nicht zu verachten:

Das Gemeinde-Auto sollte auch noch einiges aufnehmen, sollte aber vor allem dem Transport von Personen dienen:


Zwischen Grillhütte, der Halle der Vereine und den LKW war lebhafter Verladebetrieb. Es waren genügend Helfer gekommen, doch man musste sehr aufpassen, dass alles, was in der zurückliegenden Woche angeliefert worden war, nun auch sachgemäß, korrekt und sicher verladen wurde:
 

Manchmal ging es aber doch recht chaotisch zu:

Ab und an musste Ela Niemuth schon mal die Richtung vorgeben . . .


Genaue Erfassung aller Waren, die zu den LKW gebracht werden:

Alle Kartons, Päckchen, Pakete und Säcke müssen, wenn sie zum LKW gebracht und darin verladen werden, gezählt und aufgeschrieben werden. Die Transporteure, die das Verladegut zum LKW bringen, müssen deshalb jeweils an einer Reihe von Frauen vorbei. Dabei nennen sie genau, was sie geladen haben, die Frauen können so exakt notieren, was nun gerade zum LKW gebracht wird:
 

Hier die fünf Frauen, die alles genau in einer Strichliste notieren sollen. Jede Frau
notiert nur eine spezielle Ware, z. B. Lebensmittel oder Kleidung oder Wäsche und so weiter:

In dieser Strichliste werden zum Beispiel Bettzeug, Bettwäsche, Handtücher,
Matratzen, Decken, Isomatten, Schlafsäcke und Luftmatratzen notiert:

Auch hier wurden sorgfältig alle Säcke genau erfasst, bevor sie verladen wurden:


Allmählich füllten sich die LKW, und die Kartons und Säcke
in der Grillhütte und der Halle der Vereine wurden weniger:

 

Ela Niemuth hatte inzwischen schon fast wieder ein fröhliches Gesicht. So langsam wurde es deutlich: die Sammelaktion für Ivanychi und die Ukraine war sehr erfolgreich, alles hat mal wieder gut geklappt und die LKW sind wieder randvoll beladen! Aber auch eine sehr, sehr anstrengende Woche mit Spenden sammeln und Verladen neigte sich dem Ende zu . . .

Optimal beladen  -  da passt kaum noch etwas hinein!


Ja, so hatte es in den vergangenen Tagen, vor dem Verladen, in der Halle der Vereine noch ausgesehen:
 


Und so sah es jetzt, nachdem die LKW beladen waren, hier aus:
 

Ähnliches konnte man jetzt in der Grillhütte beobachten. In den vergangenen Tagen waren
hier riesige Mengen an gespendeten Paketen, Kartons und Säcken gestapelt gewesen:

 


Doch nun war auch hier alles „besenrein“ sauber:
 


Die Verladearbeiten gingen dem Ende entgegen, es waren nur noch wenige Kartons bzw. Säcke in die LKW zu laden. Bei der großen Zahl der Helfer war man sich jetzt gegenseitig im Wege, da war es vernünftiger, sich etwas zurückzuhalten und eine kleinere, aber ausreichende Zahl von Helfern die Restarbeiten ausführen zu lassen:
 


Die Verladearbeiten waren nahezu vollständig beendet, einige Nacharbeiten bzw. Vorbereitungen kamen jetzt dran.
Der Fahrer des großen 40-Tonners machte sich bereit, noch heute sollte die lange Fahrt direkt nach Ivanychi starten!

 


Auch das Auto der Gemeinde wurde vorbereitet, auch hier wurden noch einige Kartons verladen:
 

In der zurückliegenden Woche hatten viele ehrenamtliche Helfer beim Sammeln der Sachspenden und heute beim Verladen mit Hand angelegt. Jetzt, nachdem die meiste Arbeit getan und das Verladen praktisch beendet war, waren alle in gelöster Stimmung. Jeder spürte, hier war etwas ganz Besonderes geschehen und Realität geworden. Der durch die Geschehnisse in der Ukraine initiierte, in allen Nachrichten immer wieder beschworene Zusammenhalt war auch hier bei den Menschen in Erzhausen angekommen und sichtbar geworden. Dieses Gefühl des „gesellschaftlichen Zusammenhalts“ und des „sozialen Vertrauens“ sollte deshalb nun auch gezeigt und durch eine gemeinsame Gruppenaufnahme deutlich gemacht werden. Schade nur, dass nicht alle Helfer, die in der zurückliegenden Woche mitgearbeitet hatten, auch heute anwesend sein konnten:
 
 

Nachtrag:

Hier noch ein paar Bilder von der Fahrt des 7,5-Tonners.
Dieses Bild wurde aufgenommen auf der Autobahn in Polen:

 

Ankunft an der Grenze zwischen Polen und der Ukraine und Übergabe des 7,5-Tonners an Inna und Igor Kilkovec:

Inna und Igor Kilkovec haben den 7,5-Tonner nach Ivanychi gebracht, hier ein Bild nach der Ankunft: