
Die kleine Kirche war "proppevoll":

Der Altar war sehr hübsch geschmückt:

Die Orgel spielte Berthold
Wurzel. Er ist auch Organist in der
Heilig-Geist-Kirche in Arheilgen und in der Wixhäuser Kirche.
Zudem leitet er u. a. einen Kanmerchor und den ökumenischen Kirchenchor "InSpirit".

Kurz vor dem Beginn des Gottesdienstes:

Die beiden Pfarrer kommen in die Kirche, gefolgt
von
Dekan Dr. Raimund Wirth, Probst Stephan Arras und dem Kirchenvorstand:

von links nach rechts:
Pfarrer Marcus-Stefan Großkopf,
Dekan Dr. Raimund Wirth,
Pfarrerin Stefanie Stenzel
und Probst Stephan Arras:


Auch die Empore war voll besetzt:

Pfarrerin Stefanie Stenzel bei ihrer
Abschieds-Ansprache:


Pfarrerin Stephanie
Stenzel
Predigt kurz Eph. 3, 14-21 anl. Entpflichtung am So. Exaudi, 01.06.2025
Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater und unserm Herrn Jesus
Christus!
Gebet ist nicht alles, aber ohne Gebet ist alles nichts!
Ein
Spruch, den ich vor Jahren mal aufgeschnappt habe - und der mich seitdem
begleitet. Anfangs fand ich ihn einfach ganz originell, nach einigem Nachdenken
auch treffend. Nur - etwas gut finden und dann auch tun, beherzigen, was mir
einleuchtet - das sind ja bekanntlich zwei verschiedene Dinge.
Und
so bin ich eigentlich immer noch dabei, täglich aufs Neue zu entdecken und zu
lernen, wie ich mir das zu eigen mache und lebe - in meinem Alltag:
dass Gebet keine Zeitverschwendung ist. Es ist auch nicht alles, aber ohne Gebet
ist alles nichts!
Ich
möchte ein bisschen erzählen von meiner persönlichen Entdeckungsreise in Sachen
Gebet, bevor wir später den Predigttext hören. Ein paar Stationen:
In
meiner Jugendzeit (16 etwa), lernte ich eine Gemeinschaft von Christen kennen,
in der man sich mit Gott ganz anders unterhielt als ich das so kannte aus KU:
Da gab es das Vater unser .... und fertig. In dieser Gemeinschaft war das anders:
Da redeten sie mit Gott - so ganz persönlich und natürlich - und als wäre
der wirklich da und würde zuhören .... und sogar willens und in der Lage sein,
etwas zu bewegen!
Da
tat sich für mich doch ein neuer Horizont auf! Meine Neugier war geweckt - weil
diese Art des Umgangs mit Gott mir zeigte, man kann zu Gott anscheinend einen
persönlichen Draht haben. Ihm sein Herz ausschütten - mit allem, was jetzt
gerade aktuell ist: Glück, Begeisterung, Dankbarkeit, Bitten / Flehen, Angst,
Zweifel und Klagen ..... alles!
Wie
in den Psalmen, nur nicht so poetisch :)
Aber in der Erwartung, dass er zuhört.
Und
als dann noch die eine oder andere mir wichtige Bitte erfüllt wurde, da wollte
ich gerne mehr mit diesem Gott zu tun haben - glauben und beten! So fing es an.
Jetzt mache ich einen zeitlichen Sprung: Jahre später erlebte ich bei den
verschiedenen Konfessionen wieder ganz andere Ausdrucksweisen, Gott zu begegnen:
Bei den katholischen Geschwistern z.B. die eucharistische Anbetung -
stille Andacht vor der Hostie auf dem Altar.
In
der orthodoxen Kirche - die ehrfürchtige Anbetung mittels der Ikonen. In
Pfingstgemeinden wiederum (aber nicht nur dort) - das Singen oder Beten in einer
geistgewirkten Sprache .... Ganz anders bei den Quäkern - das gemeinsame Beten
im Schweigen. Wieder anders in Gemeinden aus einer anderen Kultur, der Karibik
z.B., - in England und Jamaica hatte ich viel Gelegenheit
|
dazu - meine Güte, da wurde gebetet mit
Temperament und Leidenschaft, mal jubelnd, mal unter Tränen....,
jedenfalls - mit ordentlich power!
Und
ein letztes Beispiel: moderne ökumenische Gebetshäuser wie in Augsburg, wo
relativ junge Leute rund um die Uhr beten, in Schichten eingeteilt, Anbetung,
Dank, Fürbitte für Krisengebiete, In der Stille, mit Worten, mit Musik..... Tag
und Nacht!
Alles in allem durfte ich eine unglaubliche Vielfalt kennenlernen, wie Gläubige
mit Gott in Kontakt treten! Und natürlich habe ich in diesen sehr verschiedenen
Gemeinden manches anfangs eher befremdet oder kritisch beäugt.... bis ich so
allmählich den Sinn verstand - und warum die anderen so beten wie sie beten.
Und
immer wieder den Eindruck gewann: Da ist eine Verbundenheit. Hier ist ein- und
derselbe Geist unter uns! Das spürt man! Die eine Mitte, Jesus Christus!
Ein letzter Sprung:
Der Pfarrdienst bringt es
ja mit sich, dass man da auch mit Gebet zu tun hat. In Gottesdiensten,
Andachten, Hausbesuchen .... Und bei manchen solcher Besuche habe ich nicht
schlecht gestaunt: Da erzählt ein älterer Herr, ehemals Fernfahrer, wie oft er
am Steuer in brenzligen Momenten: das VATER UNSER gebetet hat! Und dankbar war,
wenn alles gut ging. Oder im Trauergespräch erzählt der Ehemann der Verstorbenen
beiläufig:
„Gebetet hat sie, jaja.....“
Er gibt mir ihr Tagebuch, soll ich mal lesen..... Also lese ich - und bin sehr
bewegt, wieviel es dieser Frau bedeutet hat, jeden Abend vor dem Einschlafen das
VATER UNSER zu beten!
Das Vater unser, von dem
ich einst in meinem jugendlichen Hochmut ja dachte:
„Das ist ja nur ein
Ritual, man plappert das so mit.“ Wie sehr man sich irren kann..... wieder eine
kleine Horizonterweiterung: Auch traditionelle Ritualgebete haben durchaus ihren
Sinn und Wert, können tiefen Trost geben, Glauben stärken! Und das VU als Gebet
Jesu allzumal! Zurück zum Anfang: Gebet ist nicht alles, aber ohne Gebet
ist alles nichts! Mein Eindruck: Auf vielerlei Weise scheint das für viele
Menschen stimmig! Und dass in dieser Gemeinde hier viel gebetet wurde und wird,
das hab` ich sehr zu schätzen gewusst und dafür bin ich sehr dankbar!
Und wie ist das, wenn man
ganz gut ohne Beten klar kommt? Kein Bedarf....? Muss man überhaupt beten,
womöglich viel? Nein, muss man nicht. ABER - ich möchten es mal so sagen und
nähere mich nun dem Predigttext: Wovon das Herz ergriffen ist, dem wendet es
sich zu. Wenn das Herz sich nach Gott sehnt oder von ihm fasziniert ist - oder
von Gott etwas erwartet, dann sucht es Seine Nähe, dann will es Gott nahe sein -
schweigend, singend, mit Worten, wie auch immer.... aber Ihm zugewandt! |
Der Predigttext für heute
ist ein Gebet.
Und verrät uns etwas darüber, wo Gott wohnt - oder wohnen möchte. |
Predigttext nach der Neuen Genfer Übersetzung: Eph. 3, 14-21 NGÜ
Die Liebe von Christus in ihrem ganzen
Umfang kennen lernen: ein Gebet
14 Noch einmal: Wenn ich
mir das alles vor Augen halte, kann ich nicht anders, als anbetend vor dem
Vater niederzuknien.
15 Er, dem jedes Geschöpf
im Himmel und auf der Erde sein Dasein verdankt 16 und der unerschöpflich reich
ist an Macht und Herrlichkeit, gebe euch durch seinen Geist innere Kraft und
Stärke.
17 Es ist mein Gebet,
dass Christus aufgrund des Glaubens in euren Herzen wohnt und dass euer Leben in
der Liebe verwurzelt und auf das Fundament der Liebe gegründet ist.
18 Das wird euch dazu
befähigen, zusammen mit allen anderen, die zu Gottes heiligem Volk gehören, die
Liebe Christi in allen ihren Dimensionen zu erfassen – in ihrer Breite, in ihrer
Länge, in ihrer Höhe und in ihrer Tiefe.
19 Ja, ich bete darum,
dass ihr seine Liebe versteht, die doch weit über alles Verstehen hinausreicht,
und dass ihr auf diese Weise mehr und mehr mit der ganzen Fülle des Lebens
erfüllt werdet, das bei Gott zu finden ist.
20 Ihm, der mit seiner
unerschöpflichen Kraft in uns am Werk ist und unendlich viel mehr zu tun vermag,
als wir erbitten oder begreifen können, 21 ihm gebührt durch Jesus Christus die
Ehre in der Gemeinde von Generation zu Generation und für immer und ewig. Amen.
|
Pfarrer Pfarrer Marcus-Stefan Großkopf bei seiner
Abschieds-Ansprache:

Predigt von Pfarrer Marcus-Stefan Großkopf
Eph. 3, 14-21 anlässlich der Entpflichtung am Sonntag, 01.06.2025
|
Eine Gottesdienstmitfeiernde im Zentrum
Wohnen und Pflege im Mai sagte mir: Sie freue sich, dass sie in jedem
Gottesdienst auf der Orgelempore den Vers stehen sieht:
Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.
Joh 14,6!
Sie fühlt sich angesprochen. Es bringt etwas
in ihrem Herzen zum Schwingen. Der Weg, die Wahrheit und das Leben ist eine
Person. Und diese findet sie und nicht nur sie - in Jesus Christus. In Jesus
Christus wird Gott für uns erfahrbar. Leibhaftig erfahrbar.
I.CH BIN für Dich da: DER WEG ZU MIR zurück
I.CH BIN DER WEG zu dir selbst und
I.CH BIN DER WEG zu
deinem Mitmenschen, auf dass er dir zum Nächsten werden möge. Was für eine
Botschaft in diesem Satz - gut lesbar auf der Orgelempore - für jeden, der hier
eintritt. Eine Einladung dieses Angebot Gottes im Herzen wirken zu lassen.
Dieses: I.CH
BIN da - für
Dich.
Und das ist nur
einer der 14 Bibelworte - die Mose, Jesus Christus, den 11 Aposteln und Paulus
zugeordnet sind.
Das fasziniert mich
an dieser alten Kirche. Und diese Begeisterung spüre ich in der
Gottesdienstbesucherin.
Da gibt es in
unserer Kirche noch mehr zu entdecken.
Betrachten Sie die
Symmetrie der Kirche. Wir lieben es exakt, makellos und perfekt. Wir lieben es,
wenn alles passt. Der Altar steht wohl in der Mitte. Das Kreuz mit dem Kruzifix
und das Parament lassen sich auf dem Altar entsprechend mittig ausrichten. Mit
dem Oster-Kreuz geht das überhaupt nicht. Der tragende Pfosten der Empore ist
leicht versetzt. Und die Orgel darüber um ein weiteres kleines Stück. Wie man es
auch ausrichtet, man bekommt keine vollkommene Mittelachse hin.
Hinzu kommt noch zu
allem Überfluss: der Mittelgang ist nicht wirklich in der Mitte. Die Bankreihen
auf der Seite mit dem Taufstein bieten weniger Sitzgelegenheiten als diejenigen
auf der Kanzelseite.
Das alles
zusammengenommen ist nicht perfekt, aber so herzerfrischend natürlich und schön.
Und das strahlt die Kirche aus. So ist das Leben. Das macht die Einzigartigkeit
unseres Lebens aus. In den seltensten Fällen gibt es den schnurgeraden und
vollkommen ausbalancierten Lebensweg. Ist das nicht wunderbar und auch
entlastend? Bei allen Versuchen, den Menschen zu normieren, zu zertifizieren und
sich selbst zu optimieren - es gelingt irgendwie nicht wirklich.
Die Kirche hat zudem
eine besondere Botschaft an uns. Eine Botschaft, die ihr mit ihrer Erbauung
mitgegeben wurde. Und diese zieht sich wie ein roter Faden durch alle
Jahrhunderte hindurch.
Unsere Kirche stammt
aus karolingischer Zeit.
Zu den anlässlich
der Verputzarbeiten im Innern der Kirche 2003 zu Tage getretenen historischen
Befunde lässt sich zusammenfassend sagen: „Die archivarisch und archäologisch
belegte Kapelle des 9. Jahrhunderts ist im aufgehenden Mauerwerk der West-
und Nordwand im Sockelbereich bis zu einer Höhe
von 60 – 80 cm nachweisbar. In den freiliegenden Mauerabschnitten lässt sich
eine klare Baunaht ablesen. Die Südostecke der südlichen
Kirchenschiffwand zeigt ebenfalls Reste des frühen Mauerwerks ...“
Seit mehr als 1100
Jahren wird hier gebetet. Gott in der Mitte Seiner Gemeinde gefeiert. Der HERR,
der I.CH BIN, in diesem Haus auf-gesucht. Menschen haben erlebt, wie Gott in
ihrem Leben und im Leben anderer Segensspuren hinterlässt. Wie ER sie in
leidvollen Zeiten durchgetragen und sie IHN dann auch nicht aufgegeben haben,
als Gott mit ihnen andere Wege ging, als sie es erwartet hatten und manche
Fragen offengeblieben sind. Diese Kirche ist ein bebeteter und umbeteter Raum
über all die Jahrhunderte hinweg gewesen. Und das spürt man der Kirche ab.
Und sie wird mit dem
Kloster Lorsch in Verbindung gebracht. Sie ist eine St. Nazarius-Kirche. Das
Kloster Lorsch wurde 764 gegründet. Es erhielt am 11. Juli 765 die Reliquien des
römischen
Heiligen - Nazarius. Wohl schon 772 übertrug der Abt das Kloster dem Frankenkönig
und späteren Kaiser Karl dem Großen. Dieser stellte es unter seinen Schutz und
gewährte ihm freie Abtwahl und Immunität. Das zum Königskloster
aufgestiegene Kloster spielte in der Politik Karls des Großen eine bedeutende
Rolle.
Das Kloster hatte
einen vierfachen Dienst zu erfüllen. Die vielleicht wichtigste Aufgabe war
dabei das ständige Gebet. „Schon Karls Vater Pippin war das permanente Gebet
ein Anliegen …
(S. Lex Salica)
… So forderte
Karl … die Mönche
(des Klosters) ausdrücklich dazu auf, für ihn und seine Familie sowie für das
Volk der Franken zu beten.“
In Lorsch hören
wir von der Verpflichtung der Mönche
zum ständigen, immerwährenden Gebet.
Vielleicht ist
während der Jahrhunderte das Wissen um den Gebetsauftrag des Klosters Lorsch in
Erzhausen eingeschlafen. Aber die Erzhäuser fühlten sich in den 20er
Jahren des 16. Jahrhunderts mit der geistlichen Betreuung sehr vernachlässigt.
So setzten sie sich beim Landgrafen dafür ein, dass er sich um die geistliche
Versorgung kümmern möge. 1532 wurde die Reformation in Erzhausen eingeführt.
Die Erinnerung an
das ständige, immerwährende Gebet, tauchte dann im 18. Jahrhundert wieder auf.
Auf der
Empore lesen
wir: Betet ohne Unterlass. 1 Thess 5,17. |
“Betet
ohne Unterlass” lässt an den Pietismus mit seiner Betonung auf eine persönliche
Beziehung zu dem einen lebendigen Gott erinnern.
1675 veröffentlichte
der Frankfurter Theologe Philipp Jacob Spener die
“Pia
Disderia” (’Fromme
Wünsche’). Darin prangerte er die Missstände in
der Kirche an und schlug ein Reformprogramm vor.
Dazu gehörte 2.
“Aufrichtung
und fleißige
Übung des geistlichen Priestertums” Die Gemeindeglieder sollten im Glauben
gestärkt werden. Jeder Christ sollte in der Lage sein, die Bibel auszulegen.
3.
“Den Leuten fleißig einzubilden,
dass Christentum nicht im Wissen bestehe, sondern in der Praxis.” D.h.: aus der
persönlichen Beziehung zu Gott und
Liebe zu IHM - sein Leben nach IHS auszurichten.
In den Anfangsjahren in Erzhausen wurde mir hin und wieder ein “Handbuch zum
Gebet”, verfasst von Johann Friedrich Strack, gegeben. Dieses Handbuch fand
weite Verbreitung und erlebte viele Auflagen.
Im Täglichen Handbuch in guten und bösen Tagen in der Ausgabe
1734 schreibt Strack:
“Das Beten eines wahren
Christ tägliche, ja stündliche Arbeit seyn solle, lehret uns Paulus, wenn er
spricht: Betet ohn Unterlaß/
1 Thess 5,17…”.
Unsere Emporen wurden zwischen 1742 und 1744 eingebaut. Die Emporenfelder wurden
ausgestaltet. Auf der Orgelempore
lesen wir diesen Vers: Betet ohne Unterlass. Interessant finde ich diese Nähe zu
Pfarrer Johann Friedrich Strack’s Handbuch des Gebets.
Die Zusammenstellung der Bibelworte lassen ein wohldurchdachtes Konzept
erkennen. Eine Art Kleiner Katechismus. Wenn man diese Worte im Herzen immer
wieder bewegt und danach lebt, baut man sein Lebenshaus auf einem tragfähigen
Fundament.
In späteren Ausgaben - 20.
Auflage - fand ich diesen Vers aus dem Brief des Paulus nicht, wohl aber Ps
27,8: Mein Herz hält dir dein Wort vor:
“Ihr sollt mein Antlitz suchen.”
Darum suche ich auch, HERR, dein Antlitz.
Welcher Psalm ist diesem Sonntag Exaudi zugeordnet?
Psalm 27. Der Name dieses Sonntags
leitet sich vom Vers 7 ab: “HERR, höre meine Stimme …” Und dann folgt — Mein
Herz hält dir dein Wort vor:
“Ihr sollt mein Antlitz suchen.”
Zufall? Da hat Gott Humor uns auf diese Weise Sein Anliegen wieder in Erinnerung
zu bringen.
Der Beter: Ich habe mir Dein Wort zu Herzen genommen:
“Du
sollst mein Antlitz suchen.” Darum suche ich auch, HERR, die Begegnung mit Dir.
Ich suche Deine Gegenwart. Im Blick- und Hörkontakt. Ich suche dich nicht
nur im Gottesdienst, ich suche dich täglich, jede Stunde, mit jedem Atemzug
meines Lebens, - in allem -, denn Du bist bei mir.
Darum geht es in unserem Predigttext:
“durch seinen Geist an dem
inwendigen Menschen stark werden, dass Christus durch den Glauben in unseren
Herzen wohne und wir in der Liebe (Gottes) festgewurzelt und gegründet werden.”
Dass wir Liebende werden, wie Gott es ist, wie wir es in Jesus Christus sehen.
Der Ewige hat es uns vorgelebt und durch IHN, Jesus Christus, erleben, erfahren
und fühlen wir auch Seine Liebe an uns und in uns leibhaftig mit Herz und
Verstand und mit allen Sinnen. Und Seine Liebe wird so in uns zur Quelle -
überfließend zum ewigen Leben.
Mit den Worten Petrus klingt das so:
“Euer Anliegen sei der verborgene
Mensch des Herzens in dem unvergänglichen Wesen des sanftmütigen und stillen
Geistes. Das ist köstlich
vor Gott.” 1 Petr 3,
3-4
Der inwendige Mensch ist der verborgene Mensch des Herzens. Das Herz ist der
“Ort”
der Gottesbegegnung und der wahren Gottesverehrung. Es ist
“Christus
in uns” - eingetaucht in dem unvergänglichen Wesen des sanftmütigen und stillen
Geistes.
Betet ohne Unterlass - das immerwährende Gebet - das Gebet des Herzens - Es ist
ein auf Gott hin ausgerichtetes Leben. Es ist der Weg, um in die Freundschaft
mit Gott hineinzuwachsen. Den Augenblick leben in der Offenheit für Sein Reden,
Wirken, für Seine Sicht der Dinge und für Seine Berührungen… Denn in Ihm leben,
bewegen und sind wir.
"Betet ohne Unterlass!"
In der
Verbundenheit mit Gott mit einem weiten Blickfeld leben - im Schauen auf IHS und
mit einem segnenden Herzen den anderen sehen. Ein Teil unserer selbst soll
inmitten aller Geschehnisse im wachsamen und segnenden Gebet bleiben, dass wir
lernen, in allen Begegnungen und Begebenheiten mit den Augen des Herzens zu
sehen und mit dem Herzen zu verstehen und entsprechend zu reden und zu handeln.
Jesus lehrt seine Schüler:
»Bleibt
in mir!«
(Joh 15,4). Es bedeutet, fragend und erspürend bleiben:
»Was willst du mir sagen, zeigen …«
und die Dinge im Dialog mit Gott
leben. Das wird vieles klären.
Über manchem Ereignis werden wir die Mahnung hören:
"Mach das Wichtige nicht
klein!", über anderem werden wir
ein Lächeln sehen:
"Lass
gut sein. Es mag dich beschäftigen, aber es ist nicht wichtig."
Und durch das Wirken des Heiligen Geistes in uns und das Gegründet- und
Verwurzelt-werden in der Liebe Christi hilft uns in den Unwägbarkeiten und
Stürmen der heutigen Zeit Hoffnung und Zuversicht zu bewahren und für unseren
Nächsten, für unsere Regierung und Entscheidungstragenden in Politik,
Wirtschaft, Kultur, Bildung und Soziales vor Gott einzutreten. Gemeinsam, hier
in der Kirche, in den Häusern und einzeln. |
Und der
Friede Gottes, der unser Denken und Verstehen bei weitem
übersteigt, behüte und bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus.
Amen. |
Probst Stephan Arras bei seiner Laudatio für die
beiden Pfarrer:



„Im Namen der Evangelischen Kirche in Hessen und
Nassau entbinde ich Sie von Ihren pfarramtlichen Aufgaben und spreche Ihnen den
Segen Gottes zu für Ihren weiteren Lebensweg.“



„Im Namen der Evangelischen Kirche in Hessen und
Nassau entbinde ich Sie von Ihren pfarramtlichen Aufgaben und spreche Ihnen den
Segen Gottes zu für Ihren weiteren Lebensweg.“


Der Kirchenvorstand singt den beiden Pfarrern ein
Ständchen:




Abschlussansprache von Dekan Dr. Raimund Wirth:




Die beiden Pfarrer werden vom Kirchenvorstand,
dem Dekan und dem Probst aus der Kirche hinausgeleitet:


Ansprache von Ela Niemuth, zweite Vorsitzende des
Kirchenvorstandes:

Ansprache von unserer Bürgermeisterin Claudia
Lange:





Die Freiwillige Feuerwehr Erzhausen gartulierte
den
beiden Pfarrern mit einem Geschenk zum Ruhestand:


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